Smart City / Energy

Umfrage: Smart Home boomt

Für Smart-Home-Produkten gilt der Schneeballeffekt: Wer sich etwa eine smarte Beleuchtung anschafft, dessen Freunde und Bekannte wollen bald ebenfalls eine solche, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Was abschreckt ist die Technik, so eine Studie.
07.08.2018

Jeder vierte Bundesbürger (26 Prozent) besitzt mindestens eine Smart-Home-Anwendung. Verbreitet sind vor allem intelligente Beleuchtung (17 Prozent), Video-Überwachung (14 Prozent) und Sprachassistenten (13 Prozent). Das ergibt eine Studie vom Digitalisierungsverband Bitkom. Parallel dazu werden Smart-Home-Produkte zunehmend bekannter: sieben von zehn Bundesbürgern (70 Prozent) haben schon von einem Smart Home gehört, 2016 waren es 61 Prozent).

Davon können 71 Prozent beschreiben, was mit dem Begriff gemeint ist, 2016 waren es erst 53 Prozent. "Wir erleben gerade den Durchbruch des Smart Home und den Siegeszug der Sprachassistenten", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg zur Vorstellung der Studienergebnisse im Vorfeld der Messe IFA in Berlin.

Mehr als ein Drittel wollen sich binnen eines Jahres eine smarte Anwendung für Daheim anschaffen

Es gehe hier nicht um Technikspielereien, sondern um gesellschaftliche Veränderungen, etwa einem selbstbestimmten Leben im Alter zu Hause, ebenso wie eine dezentrale, ressourcenschonende Energieversorgung, verdeutlicht Berg. Aus wirtschafts- und standortpolitischer Perspektive werde es die kommenden Jahre vor allem darum gehen, wer die Smart-Home-Plattformen betreut.

Mehr als ein Drittel der Bundesbürger planen sich in den nächsten zwölf Monaten eine smarte Anwendung für ihr Zuhause anzuschaffen. Besonders hoch im Kurs stehen Heizungsthermostate (29 Prozent) und intelligente Beleuchtung (27 Prozent). Smarte Staubsauger (15 Prozent) und Gartengeräte (zwölf Prozent) sind ebenfalls gefragt.

Bedenken vor allem wegen der Technik, weniger wegen Sicherheitsaspekten

Beliebt sind auch Produkte, die das Wohnen sicherer machen, wie Video-Überwachung (18 Prozent), Alarmanlagen (elf Prozent) und Schließanlagen (sieben Prozent). Jeder zehnte Bundesbürger will sich außerdem einen Sprachassistenten zulegen. "Das Smart Home verbreitet sich nach dem Schneeballeffekt", so Berg. Was bei dem einen gut funktioniere, hält wenig später Einzug bei Freunden und Bekannten.

Diejenigen, die noch keine solchen Produkte haben, äußern häufig technische Bedenken: 37 Prozent empfinden die Installation der Technik als zu aufwändig, ein Drittel hält die Bedienung zu kompliziert (33 Prozent). 36 Prozent geben an, dass die Geräte zu teuer seien, 27 Prozent halten ihren Nutzen für zu gering. 26 Prozent fürchten Hacker-Angriffe und 24 Prozent haben Angst um ihre Privatsphäre. (sg)



Die ZfK hat in ihrer aktuellen Print-Ausgabe dem Thema Smart Home einen Schwerpunkt gewidmet. Lesen Sie auf Seite 20 und 21 welche Erfahrungen unser Redakteur selbst bei sich Zuhause mit einem smarten Thermostat gemacht hat. Zudem finden Sie online eine White-Label-Übersicht zu Anbietern von Smart-Home-Produkten für Stadtwerke und Energieversorgern. Ein Abo der ZfK können Sie hier beziehen.