Designetz ist eines von fünf Schaufenstern für intelligente Energie. Das Projekt unter Federführung von Innogy erstreckt sich über Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland erstreckt. Insgesamt 20 Demonstratoren und elf Hebelprojekte sollen zeigen, wie sich mit intelligenten Netzen eine sichere Energieversorgung gewährleisten lässt. Eine Schlüsselrolle übernimmt nun Voltaris. Der Dienstleister aus Maxdorf führt den Messstellenbetrieb für die intelligenten Messsysteme einschließlich der Gateway-Administration für zentrale Arbeitspakete aus. Eine Besonderheit ist, dass die Prozesse in einem eigenen gemäß den Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konformen Produktivsystem umgesetzt werden – und nicht etwa in einem Testsystem.

Zum Einsatz kommt das Ampelmodell: Bei Grün liegen keine kritischen Netzzustände vor, es regiert der freie Markt. Schaltet die Ampel auf Gelb, ist der Netzzustand zwar gefährdet, die Akteure können den Netzbetreibern jedoch Flexibilitäten anbieten, um so Engpässe zu beheben. Bei Rot dürfen Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber Anlagen regeln. Als Informationsquelle für die Netzqualität dienen Energiewerte, die von den intelligenten Messsysteme erfasst und verarbeitet werden. Eine zentrale Herausforderung ist laut Voltaris das sichere Steuern.

EMIL – Energienetze mit innovativen Lösungen

Insgesamt ist der Dienstleister in zwei Teilvorhaben eingebunden: Im Demonstrator "EMIL – Energienetze mit innovativen Lösungen" arbeitet Voltaris mit VSE, der Energis-Netzgesellschaft, den Stadtwerken Saarlouis, dem Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Hager, SAG Spie, der Bergischen Universität Wuppertal und der RWTH Aachen zusammen. Hier übernimmt Voltaris den Einbau und den Betrieb der intelligenten Messsysteme einschließlich der Gateway-Administration und erbringt die neuen Prozesse ebenso wie die Marktkommunikation des grundzuständigen Messstellenbetreibers.

Verwendet werden unterschiedliche Kommunikationswege wie Powerline, Glasfaser, Mobilfunk und CDMA 450. Hinzu kommt der Aufbau eines Messdaten-Managementsystem für die Marktrollen Lieferant sowie Netzbetreiber. Ein weiteres Ziel ist es, die Rolle des grundzuständigen Messstellenbetreibers während des Projekts entsprechend den Anforderungen des Gesamtsystems Designetz und den gesetzlichen Regularien auszufüllen.

SESAM-Farm – der teilautonome Bauernhof

Das andere Teilvorhaben untersucht einen teilautonomen Bauernhof mit erhöhter Selbstversorgung. Konkret geht es um die Bewirtschaftung von mobilen Energiespeichern via Elektro-Traktoren durch eine Photovoltaik-Anlage. Im Unterauftrag der Pfalzwerke erstellt Voltaris dazu das Messkonzept und ist für die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) verantwortlich.

Die intelligenten Messsysteme sind zum Teil mit einer Steuerbox für Einspeise- und Verbrauchsanlagen ausgestattet. Sie werden an unterschiedlichen Messlokationen der SESAM-Farm ausgebracht. Die besondere Schwierigkeit liege darin, Energiedaten unterbrechungsfrei bereit zu stellen, um den Landwirtschaftsbetrieb online im Abgleich mit dem aktuellen Netzzustand zu betreiben und so das Versorgungsnetz bei Bedarf entlasten zu können, erläutert Voltaris. Dazu wurde eigens ein Glasfaser-Access-Point eingerichtet, um mit Ethernet-Smart-Meter-Gateways die sichere Datenerfassung zu gewährleisten. (sg)