Smart City / Energy

Wolfsburg: LED-Würfel zeigt freie Ladeplätze

Damit E-Mobilisten schon vor der Einfahrt in das kostenpflichtige Parkhaus wissen, ob es sich lohnt: In der Tiefgarage unter dem Kunstmuseum wurden 55 E-Ladesäulen mit LED-Würfeln ausgestattet. Eine Anzeigentafel am Eingang zeigt den Belegstatus.
17.02.2022

Die LED-Würfel zeigen, ob eine Ladesäule frei ist.

„Bisher haben AutofahrerInnen keine Möglichkeit zu erfahren, ob ein Ladevorgang möglich ist, bevor sie die kostenpflichtige Tiefgarage mit ihrem Elektroauto befahren. Aufgrund der steigenden Anzahl an Elektroautos wollen wir nun ein Sensorsystem in der Tiefgarage installieren, das den VerkehrsteilnehmerInnen durch Anzeigentafeln und LED-Würfel anzeigt, ob freie E-Ladeparkplätze verfügbar sind“, erklärt Birgit Schulz, Geschäftsbereichsleiterin Grundstücks- und Gebäudemanagement bei der Stadt Wolfsburg.

Dafür wird mit Hilfe von Sensoren gemessen, ob sich ein Auto auf dem Parkplatz befindet. Die Information über den Belegstatus des Parkplatzes wird zukünftig an eine Anzeigentafel vor der Einfahrt der Tiefgarage übermittelt und kann von jedem Gast sekundenschnell wahrgenommen werden. Über jedem Parkplatz befindet sich zusätzlich ein LED-Würfel, der durch die Ampelfarben Rot und Grün aus der Ferne anzeigt, ob der Parkplatz belegt oder frei ist.

Der Belegstatus der E-Ladesäulen wird künftig an die Wolfsburg App übermittelt und kann dort von zu Hause aus eingesehen werden. Zusätzlich misst die Stadtverwaltung für Bedarfsanalysen, ob das geparkte Auto gerade lädt oder ausschließlich parkt.
 

Unterschiedliche Szenarien bei Smart Parking

Im Themenfeld Smart Parking erprobt die Stadtverwaltung in verschiedenen Szenarien unterschiedliche Technologien wie Soft- und Hardware. Für jeden Anwendungsfall werden unterschiedliche Lösungsansätze und Sensoren geprüft. So werden in der Tiefgarage des Rathauses Laser-Sensoren zur Distanzmessung genutzt und mit der Kommunikationstechnologie LoRaWAN übertragen. Da in der Tiefgarage schlechte Lichtverhältnisse herrschen und Parkhäuser oftmals unübersichtlich sind, sei die Visualisierung des Belegstatus über LED-Würfel ein geeigneter Lösungsansatz, heißt es weiter.

Im Projekt „Testfeld Smart Parking“ im Meckauer Weg hingegen sollen zukünftig optische Sensoren zur Detektion des Belegstatus verwendet werden, da im Außenbereich keine Sensoren an der Decke verbaut werden können.

Planungs- und Entscheidungsprozesse optimieren

„Stadtwerke und Wobcom unterstützen die Stadt Wolfsburg beim Einsatz der Kommunikationstechnologie LoRaWAN. Die Visualisierung des aktuellen Belegzustands der einzelnen Ladeplätze und der Anzeige der Verfügbarkeit bereits vor der Einfahrt in die Tiefgarage ermöglicht es sehr effizient einen freien Parkplatz mit Lademöglichkeit zu finden und dabei Energie einzusparen. Durch die Anbindung an die offene digitale Datenplattform ist ein Gesamtüberblick über die Auslastung auch der historischen Daten möglich“, so Wobcom Abteilungsleiter Betrieb Anatoli Seliwanow.

Neben der Lösung von alltäglichen Problemen der Bevölkerung soll im Themenfeld Smart Parking das Mobilitätsverhalten der Zukunft erforscht werden. Da Wohnraum weiterhin knapp sein wird, stehen Parkflächen zunehmend in Konkurrenz zu anderen Nutzungsformen. Die Stadtverwaltung möchte durch eine Datengrundlage im Themenfeld Smart Parking die eigenen Planungs- und Entscheidungsprozesse optimieren.

Mehrwerte für BürgerInnen

Mit innovativen Ideen hat sich die Stadt Wolfsburg nach eigenen Angaben für das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und der KfW beworben und überzeugt. Als eine von bundesweit 13 Kommunen hat Wolfsburg 2019 den Zuschlag in der ersten Welle bekommen. Ziel des Modellprojektes ist es, die Digitalisierung strategisch im Sinne einer integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung zu gestalten. Dabei stehen Projekte im Mittelpunkt, die durch den Einsatz digitaler Technologien Mehrwerte für die BürgerInnen schaffen.