Gas

Auf dem Weg hin zu erneuerbarem Gas

"Gas for Climate"-Initiative: Der EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, Miguel Arias Cañete, sieht im Gas einen wichtigen Energieträger zur Erreichung der Klimaziele.
27.09.2018

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie

Der EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, Miguel Arias Cañete, wertet den Energieträger Gas samt der Gasinfrastruktur als wichtiges Element der Dekarbonisierung. Cañete erklärte am Mittwoch (26. September) in Brüssel, während einer Veranstaltung der "Gas for Climate"-Gruppe, dass Europa im Kampf gegen den Klimawandel eine Führungsrolle einnehmen müsse. Gas und Gasinfrastrukturen spielten hierbei aus seiner Sicht eine Schlüsselrolle. Zudem sei die Dekarbonisierung ein guter „Business Case“ – so Cañete. Er betonte, dass Europa neben erneuerbarem Strom auch CO2-freies Gas benötige und man beides im Sinne einer Sektorenkopplung zusammendenken müsse.

Die „Gas for Climate“-Initiative hatte einen Aktionsplan zur Förderung von erneuerbarem Gas vorgestellt. "Gas for Climate" ist eine Gruppe aus sieben europäischen Gasnetzbetreibern (Open Grid Europe, Enagás, Fluxys, Gasunie, Grtgaz, Snam und Teréga) und zwei Biogas-Verbänden (EBA und CIB). Die Initiative stellte eine Reihe von „to do“-Punkte für Politik und Wirtschaft vor. So empfiehlt die Gruppe unter anderem ein ehrgeiziges EU-Ziel für erneuerbares Gas im Endenergieverbrauch bis 2030.

Förderregeln für die Erzeugung von erneuerbarem Gas

Dabei sollten Förderregelungen die Kosten für die Erzeugung von erneuerbarem Gas senken und den Wert honorieren, den die im Netz verfügbaren Erneuerbaren für das gesamte Energiesystem darstellten. Der Aktionsplan sehe darüber hinaus Maßnahmen zur Erleichterung des grenzüberschreitenden Handels mit erneuerbarem Gas vor.

Der Aktionsplan basiert auf einer im Februar letzten Jahres veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Ecofys, wonach in Europa mehr als 120 Mrd. Kubikmeter Biomethan und grüner Wasserstoff produziert werden könnte. Die Studie zeigt auch, dass sich mit Nutzung dieser Gase und der vorhandenen Infrastruktur im Vergleich zu einem Energiesystem ohne deren Nutzung in einem emissionsfreien Energiesystem für die Gesellschaft fast 140 Mrd. Euro an jährlichen Kosteneinsparungen realisieren ließen.

Konkretisierung der Maßnahmen im neuen Jahr

Der Maßnahmenplan soll im kommenden Jahr konkretisiert werden, sobald weitere Untersuchungsergebnisse und Erkenntnisse zur künftigen Rolle von Gas in einem CO2-freien Energiesystem vorlägen. Die laufenden Untersuchungen der Initiative zu Wasserstoff, CO2-Abscheidung und -Speicherung sowie zum zukünftigen Energiebedarf im Industrie- und Verkehrssektor sollen ebenfalls Eingang in die Studie finden, die Anfang 2019 in einer Neuauflage erscheinen wird. (al)