Gas

Baden-Württemberg: Startschuss für neue Wasserstoff-Pipeline

Die Leitung ermöglicht den Ausstieg aus der Kohleverstromung. Ab Anfang der 2030er Jahre soll sie Wasserstoff in die Region Rhein-Neckar und den Großraum Stuttgart transportieren.
01.03.2024

Beim Spatenstich: Dirk Güsewell, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Terranets BW und Mitglied des Vorstands der EnBW, Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg, Katrin Flinspach, Geschäftsführerin der Terranets BW (v.l.)

Baden-Württembergs Energieministerin Thekla Walker hat gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Terranets BW und EnBW-Vorstand Dirk Güsewell und Katrin Flinspach, Geschäftsführerin des Gastransportnetzbetreibers Terranets BW, den ersten Spatenstich für die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) gesetzt. Er markiert den Baubeginn der insgesamt 250 Kilometer langen neuen Transportleitung für Erdgas und Wasserstoff, die von Hessen über Heidelberg, Heilbronn, Ludwigsburg, Esslingen a. N., Göppingen und Heidenheim bis nach Bayern verlaufen wird. Als erste Wasserstoff-Pipeline in Baden-Württemberg mit Anbindung an europäische Transportrouten wird die SEL ab Anfang der 2030er Jahre Wasserstoff transportieren.

„Wasserstoff ist für das Gelingen der Energiewende essenziell – und auch für die Transformation und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Baden-Württemberg“, betont Thekla Walker. „Wichtig ist jetzt, die notwendige Infrastruktur zu schaffen und den Ausbau der Netze voranzutreiben. Das deutschlandweite Kernnetz ist dafür ein erster, elementarer Schritt.“

Versorgungssicherheit stärken

Dirk Güsewell betont, dass sein Unternehmen in den Ausbau und die Transformation der Netzinfrastruktur investiere, weil sie das Rückgrat der Energiewende sei. „Die SEL stärkt die Versorgungssicherheit und ist ein echtes Energiewendeprojekt, das die Kunden der terranets bw bei ihrer Dekarbonisierungsstrategie unterstützen wird.“

„Neben Strom aus erneuerbaren Energien wird CO2-neutraler Wasserstoff einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Klimaneutralität leisten – in Kraftwerken zur Stromerzeugung, in der Industrie, aber auch im Verkehrssektor und im Wärmemarkt“, bestätigt Katrin Flinspach. „Die SEL ist Teil des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes und wird nach ihrer Umstellung auf Wasserstoff Anfang der 2030er Jahre die zentrale Versorgungsader für Wasserstoff in Baden-Württemberg sein“, so Katrin Flinspach.

200 Kilometer lange Pipeline

Terranets BW realisiert die SEL in Abschnitten, abhängig von der konkreten Bedarfsentwicklung. Für fast 200 Kilometer der SEL liegen bereits gültige Bau- und Betriebsgenehmigungen vor. Der erste, 24 km lange Abschnitt von Heilbronn bis in den Kreis Ludwigsburg wird 2024 gebaut. Der Abschnitt im Regierungsbezirk Karlsruhe befindet sich noch im Genehmigungsverfahren.

Terranets BW plant alle Um- und Ausbaumaßnahmen "H2-ready" und damit ausgelegt für den Transport von Wasserstoff. Bis 2032 soll mit dem Wasserstoff-Kernnetz ein erstes deutschlandweites Wasserstoffnetz mit einer Länge von knapp 10.000 km entstehen. Die SEL ist Teil des Wasserstoff-Kernnetzes. Bis 2040 plant Terranets BW die sukzessive Umstellung ihres gesamten Gastransportnetzes in Baden-Württemberg und Hessen. (amo)