Gas

BDEW stellt Roadmap Gas vor

Gase und die Gasinfrastruktur werden auch in Zukunft eine tragende Säule der Energieversorgung sein, sagt Verbandschefin Kerstin Andreae. Zumindest für den Übergang werde auch dekarbonisierter Wasserstoff gebraucht, heißt es in dem Papier.
02.07.2020

Der BDEW hat seine Roadmap für den Gasbereich vorgelegt.

Der BDEW hat eine Roadmap vorgestellt, wie das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 für den Energieträger Gas erreicht werden kann und welche Weichen dafür heute schon gestellt werden müssen. "Gase und die Gasinfrastruktur sind eine tragende Säule der Energieversorgung – heute und in Zukunft. Denn Gas kann auch grün!", betonte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Die Roadmap Gas skizziert für diesen Transformationspfad drei Phasen: Eine erste Phase des Markthochlaufs von Wasserstoff im größeren Maßstab bis 2030, eine zweite Phase bis 2040 mit der optimalen Nutzung von heimischen klimaneutralen Gasen und zunehmendem Import. Und schließlich eine dritte Phase, in der erneuerbare Gase dominieren und klimaneutrale Gase bis 2050 die Verbrennung von Erdgas vollständig ersetzen.

Alle Farben des Wasserstoffs

Beim Wasserstoff spricht sich der BDEW ausdrücklich nicht nur für die Nutzung von grünem, sondern auch von dekarbonisiertem, also blauem und türkisem Wasserstoff aus. Dieser biete die Möglichkeit, erneuerbaren Wasserstoff gerade in der Phase des Markthochlaufs zu unterstützen und schnell größere Mengen verfügbar zu machen, die für eine Umstellung der Infrastruktur und von Anwendungstechnologien, insbesondere in der Industrie, notwendig sind.

Bereits heute solle der Import klimaneutraler Gase vorbereitet werden, so dass mittel- und langfristig ausreichende Mengen verfügbar sind, wenn die Nachfrage die heimischen Erzeu- gungspotenziale übersteigt.

Auch Biomethan nutzen

In den Blick nimmt der Verband auch Biomethan. Dessen Potenziale sollten entsprechend der deutschen CO2-Minderungsziele ausgenutzt werden. Das dabei entstehende CO2 könne in vielfältiger Weise eingesetzt werden, wodurch Synergieeffekte hervorgerufen werden können, so der BDEW.

Wer eine klimaneutrale Gasversorgung wolle, müsse jetzt allerdings zügig mit dem Ausbau der Erzeugung erneuerbarer Energien beginnen, mahnt Andreae. "Sonst wird es immer schwieriger, die Potenziale klimaneutraler Gase und der damit verbundenen Technologien, Geschäftsmodelle und Märkte wirksam zu erschließen." Wichtig sei es unter anderem, die deutschen Gasinfrastrukturen für klimaneutrale Gase zu ertüchtigen und diese für alle Sektoren – vom Hochofen bis zum Heizkessel – nutzbar zu machen, insbesondere auch für den Wärmesektor. (amo)