Gas

Blühpflanzen-Projekt: N-Ergie zieht positive Zwischenbilanz

Der Versorger fördert über drei Jahre hinweg den Anbau von alternativen Energiepflanzen in der Region. So sollen Biogas-Anlagen neue Perspektiven eröffnet werden.
27.07.2021

Die Projekt-Teilnehmer Martin und Nina Busch aus Dambach sind zufrieden mit den bisher erzielten Ergebnissen.

N-Ergie zieht eine positive Zwischenbilanz des 2020 begonnenen Projekts für mehr Biodiversität beim Betrieb von Biogas-Anlagen. Auch im zweiten Standjahr habe es wieder für blüten- und artenreiche Ackerflächen in der Region gesorgt, teilt das Unternehmen mit.


 

Bei einer gemeinsamen Besichtigung auf dem Feld der teilnehmenden Familie Busch in Dambach (Gemeinde Ehingen / Landkreis Ansbach) begutachteten die Projektpartner die Entwicklung der insektenfreundlichen Pflanzen. Das mehrjährige Projekt wird von N-Ergie, der Mittelfränkischen Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe e.V. (MER) sowie der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf getragen.

„Perspektive für Biogas-Anlagen“

„Energiewende und Naturschutz gleichermaßen zu fördern, ist uns ein besonderes Anliegen. Mit unserem längerfristig und breit angelegten Projekt für mehr Biodiversität leisten wir wertvolle Forschungsarbeit und zeigen eine mögliche Perspektive für Biogas-Anlagen auf“, erläutert Rainer Kleedörfer, Prokurist und Leiter Unternehmensentwicklung der N-Ergie den Hintergrund. „Im Vergleich zum ersten Standjahr ist es spannend zu sehen, wie sehr sich die Flächen seitdem verändert haben. Während zunächst der einjährige Nutzhanf sehr dominant war, ist das Bild in diesem Jahr abwechslungsreicher und bunter. Das verspricht möglicherweise einen noch größeren Effekt auf die Insektenvielfalt wie wir ihn schon im vergangenen Jahr beobachten konnten."

Norbert Bleisteiner, Leiter des Fachzentrums für Energie und Landtechnik in Triesdorf, zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem bisherigen Projektverlauf und den gewonnenen Erkenntnissen: „Unser Zwischenbericht zeigt ganz deutlich, wie unterschiedlich sich Pflanzenmischungen auf den verschiedenen Projektflächen bis jetzt entwickelt haben. Aus den Erfahrungen des ersten Standjahrs konnten wir bereits wertvolle Erkenntnisse über die geeignete Bodenvorbereitung, den besten Zeitpunkt für Aussaat und Ernte sowie die passenden Techniken sammeln.“ Besonders interessant für den Einsatz des Substrats in den Biogas-Anlagen seien die Schlüsse, die in Bezug auf den Ertrag gezogen werden konnten. „Bei einer hohen Ergebnisstreuung haben wir auf einigen Flächen bis zu 50 Prozent der Trockenmasse von Silomais erreicht, wobei der Methanertrag im Vergleich ebenfalls bei etwa 50 Prozent lag.“

Hintergrund: Untersuchung auf insgesamt 20 Hektar in der Region 

Die N-Ergie fördert im Rahmen des Projekts über drei Jahre hinweg den Anbau von alternativen Energiepflanzen in der Region. Auf insgesamt 20 Hektar bauen seit 2020 neun Landwirte den durch die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau entwickelten „Veitshöchheimer Hanfmix“ an, der für eine mehrjährige Blühfläche mit üppigem Nahrungsangebot für Insekten sorgt. Ein zehnter Teilnehmer kam in diesem Jahr im unterfränkischen Bergrheinfeld hinzu.

Die MER und das Triesdorfer Fachzentrum begleiten das Projekt wissenschaftlich und beraten die Landwirte von der Aussaat über die Ernte bis zur energetischen Verwertung. Untersucht werden zwei Aspekte: einerseits, wie sich die Blühpflanzen unter verschiedenen regionalen Bedingungen idealerweise für die Biogas-Anlagen einsetzen lassen, andererseits, welchen Effekt sie auf die Population von Insekten, Vögeln und Kleintieren sowie die Boden- und Grundwasserqualität haben. (amo)