Gas

DEA verkauft Erdgasspeicher

Schon wieder hat die tschechische EPH-Gruppe zugeschlagen: bei drei Erdgasspeichern. Bislang kauften die Tschechen vor allem alte Kohlekraftwerke und Tagebaue.
03.01.2019

Die tschechische EPH-Gruppe betreibt auch Erdgasspeicher, in Bayern und in der Westslowakei. Die Kapazität liegt bei rund 4,5 Mrd. Kubikmetern.

Die DEA Deutsche Erdoel AG (DEA) hat ihre drei in Bayern betriebenen Untergrund-Erdgasspeicher an Nafta, eine Gesellschaft der EPH-Gruppe, veräußert. Es sind dies der Erdgasspeicher Wolfersberg (südöstlich von München, seit 1973 in Betrieb), der Speicher Inzenham-West (bei Rosenheim, seit 1982) und der Speicher Breitbrunn/Eggstätt (am Chiemsee, seit 1996).

Als Begründung für den Verkauf führt DEA eine Konzentration ihrer Geschäftstätigkeit auf die Suche und Förderung von Erdöl und Erdgas auf. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung hatte DEA bereits 2017 das Gasspeichergeschäft in der Tochtergesellschaft DEA Speicher Holding mit rund 60 Mitarbeitern ausgegliedert. Zusammen mit der Vertriebseinheit DEA Speicher, sie vermarktet die vorhandenen Speicherkapazitäten, gingen nun beide Unternehmen an die Nafta.

Gasspeicher in der Westslowakei

Das Unternehmen betreibt bereits in der Westslowakei Gasspeicher und erweitert nun die die bestehenden Speicherkapazitäten von circa 2,7 Mrd. Kubikmeter um weitere 1,8 Mrd. Kubikmeter. "Auch mit Nafta als neuem Eigentümer wird das Erdgas aus den Speichern weiterhin schnell, sicher und verbrauchsnah verfügbar bleiben", betont Uwe Balasus-Lange, Leiter des operativen DEA-Bereiches Deutschland/Dänemark: "Die Speicher in Oberbayern sind ein wichtiger Eckpfeiler der Versorgungssicherheit in Bayern und werden dies auch in Zukunft sein", so Balasus-Lange.

Die EPH-Gruppe ist bekannt geworden durch den Erwerb der Braunkohlesparte Leag von Vattenfall. Zudem ist die Gruppe unter Leitung von Daniel Kretinsky an weiteren Kraftwerken in Deutschland beteilgt: unter anderem am Kohlekraftwerk Mehrum bei Hannover, an der Saale Energie mit dem Kraftwerk in Schkopau und dem Helmstedter Revier mit dem Kraftwerk in Buschhaus und dem Tagebau in Schöningen. Anteile erworben hat die EPH-Gruppe zudem an den Handelunternehmen Haniel und Metro. Ferner will Uniper sein Frankreich-Geschäft an EPH verkaufen. (al)