Gas

Eon fordert Quote für Grünes Gas

Der Energieriese aus Essen macht sich für eine technologie- und herkunftsoffene Grüngasquote stark. Um einen Markthochlauf zu ermöglichen, bräuchten Unternehmen regulatorische Verlässlichkeit und gute Bedingungen für Investitionen.
06.07.2020

Eon will das Potenzial von Wasserstoff nutzen.

Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung des von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Wasserstoffrates am 9. Juli fordert Eon eine Grüngasquote. Der Anteil fossiler Gase müsse kontinuierlich zurückgefahren und der Absatz an "grünem" Gas gesteigert werden. Das könne durch die Einführung einer technologie- und herkunftsoffenen Grüngasquote erreicht werden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

"Wollen wir eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 erreichen, muss fossiles Gas sukzessive grün werden. Grünes Gas wird damit neben der direkten Nutzung erneuerbaren Stroms eine wichtige Säule der Energiewende sein. Das braucht langfristige regulatorische Verlässlichkeit und einen investitionsfreundlichen Rechtsrahmen", erläutert Thomas König, Netzvorstand von Eon. König betont weiter: "Wir werden den Markthochlauf auf allen Wertschöpfungsstufen unterstützen, um die Dekarbonisierung bei Industrie, Verkehr und langfristig im Gebäudebereich bis 2050 zu erreichen."

Eon setzt auf Wasserstoff

Einen großen Anteil an den "grünen" Gasen werde Wasserstoff haben, der überall dort einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduktion leistet, wo direkte Elektrifizierung technisch nicht möglich oder sinnvoll ist. Eon wolle Wegbereiter der Wasserstoff-Technologie sein.

Katherina Reiche, Vorsitzende der Geschäftsführung der Eon-Tochtergesellschaft Westenergie und Mitglied im Wasserstoffrat der Bundesregierung, wies darauf hin, dass es Ziel von Westenergie sei, in den eigenen Verteilnetzen die gewünschte Menge grüner Gase zum Erdgas beizumischen oder bei Bedarf auch eine Versorgung mit 100 Prozent Wasserstoff zu übernehmen. "Dafür haben wir konzernweit bereits eine Vielzahl von regionalen Projekten gestartet und arbeiten daran, unsere Netze Wasserstoff-ready zu machen." (amo)