Gas

Erdgas führt erstmals den Strommix an

Der Anteil von Erdgas lag bei der Nettostromerzeugung in Kalenderwoche 24 vor allen anderen Energieträgern. Möglich macht es der niedrige Marktpreis von Erdgas, durch den Betrieb von Gaskraftwerken günstiger ist als der von Kohlekraftwerken.
21.06.2020

In vielen Heizungskellern ginge es effizienter: Die Brancheninitiative Zukunft Erdgas wirbt für neueste Technologie – sicher auch im Eigeninteresse, vor allem aber im Interesse der Verbraucher und der Umwelt.

Mit der Kalenderwoche 24 verzeichnete Deutschland die erste Woche, in der Erdgas die Nettostromerzeugung anführte. Zeitweise betrug der Anteil von Gaskraftwerken an der Stromerzeugung 24 Prozent. Dies zeigen aktuelle Daten des Fraunhofer-Instituts ISE.

In der Woche vom 8. Juni bis 14. Juni 2020 wurden insgesamt 8 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugt und damit etwa genau so viel wie im Vorjahreszeitraum. Gaskraftwerke und Windkraft haben jeweils 1,39 TWh Strom erzeugt und liegen damit beide auf dem ersten Platz in Strommix. 

Gaskraftwerke als Backup der Erneuerbaren

"Die Zahlen zeigen eindrücklich, dass der Kohleausstieg in vollem Gang ist. Jetzt beobachten wir endlich den längst überfälligen Fuel Switch, das hat einen positiven Effekt auf den CO2-Fußabdruck. In den turbulenten letzten Monaten konnten Gaskraftwerke ihre Stärke als flexibles und emissionsarmes Backup der Erneuerbaren ausspielen. Mithilfe von Erdgas wurde hierzulande zuverlässig und günstig Strom produziert – ohne dabei die Klimaziele aus dem Blick zu verlieren", erklärt Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas. 

Der Grund für die führende Rolle von Gaskraftwerken liegt in den veränderten Marktbedingungen. So ist der Gaspreis in den letzten sechs Monaten um fast 30 Prozent gesunken, während der CO2-Preis um fünf Prozent gestiegen ist. Durch diese Preisveränderungen ist die Stromerzeugung durch moderne Gaskraftwerke günstiger als die von Kohlekraftwerken geworden. Somit konnte Erdgas erstmals den ersten Platz bei der Erzeugung von Strom einnehmen. Für Kehler ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass Gaskraftwerke zuverlässig und klimaschonend die Stromerzeugung übernehmen, wenn die volatile Sonnen- und Windkraft nicht eingespeist werden kann. (amo)