Eigentlich lief alles nach Plan für den Aufbau einer Bio-LNG-Produktion in Ostrach: Ende 2018 erhielt die Erdgas Südwest eine Zusage über EU-Fördermittel und erst vor ein paar Wochen erteilte das Landratsamt Sigmaringen die Baugenehmigung für die Biohybrid-Anlage. Doch nun ist das Projekt erst einmal auf Eis gelegt.

Grund hierfür ist die fehlende Wirtschaftlichkeit des Bio-Flüssigkraftstoffes: Zwar sieht die Novelle der 38. Bundesimmissionsschutzverordnung eine Anrechnung von Bio-LNG auf die THG-Quote vor, das löse aber nichts am grundlegenden Problem, dass Bio-LNG sowohl im Energiesteuergesetz als auch in der Nomenklatur der Warenunterpositionen der EU nicht eindeutig definiert ist, so Erdgas Südwest gegenüber der ZfK.

Regelmäßige Überprüfung der Machbarkeit

Das führe dazu, dass Bio-Flüssiggas wie konventionelles LNG behandelt wird und dementsprechend nicht auf die Quote angerechnet werden kann. Hinzu kommt ein Überangebot an LNG im vergangenen Jahr, das die Marktpreise drückt.

„Wir können die Anlage unter diesen Bedingungen nicht wirtschaftlich betreiben, unser verflüssigtes Biomethan wäre nicht konkurrenzfähig“, erklärt Ralf Biehl, Sprecher der Geschäftsführung von Erdgas Südwest und ergänzt: „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass grüne Gase und deren Speicherung wichtige Bausteine für eine erfolgreiche und nachhaltige Energiewende sind. Deswegen wird das Vorhaben der Biohybrid-Anlage in Ostrach von uns auch weiterhin regelmäßig auf seine Umsetzbarkeit überprüft. Es bedarf jedoch auch der politischen Rahmenbedingungen, damit sich erneuerbare Energien gegen konventionelle Angebote wie fossile Kraftstoffe durchsetzen können.“ (ls)