Gas

Erdgas: Übung für Beherrschung einer extremen Mangellage geplant

Im letzten Winter kam die Gasversorgung hierzulande an ihre Grenze. Rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit üben daher jetzt Versorger und Behörden, was zu tun ist, wenn der Ernstfall eintritt.
20.11.2018

Im Laufe der nächsten Woche wird unter der Leitung von Open Grid Europe eine zweitägige Übung stattfinden. Angenommen wird eine fiktive, extreme Mangellage, bei der mehrere Faktoren wie extreme Kälte, Lieferengpässe und Leitungsschäden zusammenkommen. Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Christoph Unger, nennt die Übung ganz bewusst ein „worst-case“-Szenario: „Es ist der schwarze Schwan, der immer über uns schwebt.“

Der Vizepräsident der Bundesnetzagentur, Peter Franke, legt großen Wert darauf, dass es sich bei der angenommenen Häufung von Problemen um ein höchst unwahrscheinliches Szenario handelt: „Die Übung beruht auf fiktiven Annahmen, nicht etwa auf Sachverhalten, die so auch eintreffen könnten.“ Er betont, das die Gasversorgung hierzulande sicher ist: „Die Bedingungen, von denen wir in der Übung ausgehen, haben wirklich nichts mit der tatsächlichen Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland zu tun.“

Soziale Medien werden immer wichtiger

Bei der Übung, deren Details noch nicht bekannt sind, wird dem Vernehmen nach die Schwierigkeit, eintreffendes Gas von Nord- nach Süddeutschland zu bringen, eine Rolle spielen. Unger bestätigt dies ausdrücklich nicht, aber er lässt durchblicken, dass auch der Einsatz von sozialen Medien zur Information der Bevölkerung geübt werden könnte: „Ein wichtiges Punkt ist das Thema Medienarbeit, und zwar nicht nur mit den klassischen, sondern auch mit den sozialen Medien, die wir heute zu berücksichtigen haben.“ (sig)