Gas

Essen gründet H2-Beirat

Die Ruhrgebietsmetropole will beim Thema Wasserstoff punkten. Ein Bündnis von privaten und kommunalen Unternehmen und der Wissenschaft soll es richten. Erste Projekte gibt es bereits.
15.04.2021

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (r.) und EWG-Geschäftsführer Andre Boschem (l.) wollen die Wasserstoffwirtschaft in Essen voranbringen. Klaus Altfeld (Bildmitte) von Evety moderierte die Gründungsveranstaltung.

Die Stadt Essen hat einen H2-Beirat ins Leben gerufen. In diesem will die Kommune lokale Unternehmen und Forschungseinrichtungen an einen Tisch holen, die ein komplettes Wasserstoff-Ökosystem abbilden, heißt es dazu in einer Mitteilung der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG). Dem Gremium gehören unter anderem Conergy, Evonik Industries, das Gas- und Wärme-Institut Essen, Open Grid Europe, die RAG-Stiftung, die Ruhrbahn, RWE, die Stadtwerke Essen, Thyssenkrupp Industrial Solutions und Westenergie an. Im Rahmen der Gründungs-Veranstaltung habe man konkrete Projekte vorgestellt – und Essen als Sitz der Wasserstoff-Macher etabliert, heißt es in der Mitteilung weiter.

Essen sieht sich beim Thema Wasserstoff bereits jetzt gut aufgestellt. Es gebe eine hohe Dicht von Unternehmen aus der Energiewirtschaft, die an dem Thema arbeiten, aber auch eine Vielzahl von Universitäten und Forschungseinrichtungen im Ruhrgebiet, so Oberbürgermeister Thomas Kufen und Andre Boschem, Geschäftsführer der EWG.

Regelmäßiger Austausch

Der Beirat soll nun regelmäßig zusammenkommen, um die strategische Entwicklung der Wasserstoff-Wirtschaft sowie die konkrete Realisierung von Projekten in Essen voranzubringen. Zusätzliche Expertise soll die Grüne Hauptstadt Agentur (GHA) einbringen. Die GHA ist eine Stabsstelle der Stadt Essen, die an der Umsetzung der Umwelt-Zielsetzungen der "Grünen Hauptstadt Europas - Essen 2017" arbeitet.

Bereits jetzt steht fest, dass im Rahmen einer Machbarkeitsstudie ein Konzept für ein Wasserstoff-Ecosystem für emissionsfreie und nachhaltige Mobilität in Ballungsgebieten am Beispiel der Stadt Essen entwickelt werden soll. Partner sind die Stadtwerke Essen sowie die Ruhrbahn. Das Unternehmen testet aktuell einen Brennstoffzellenbus auf Zuverlässigkeit, Reichweite und technische Anforderungen.

Ein Wasserstoffnetz für Essen?

Peter Schäfer, der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Essen, kündigte an, für die Stadt Essen ein Wasserstoffnetz bauen und betreiben zu wollen. „Dabei wollen wir nicht nur eine belastbare Infrastruktur schaffen, sondern potenziellen Wasserstoffanwendern auch unsere Beratung und Unterstützung anbieten.“ (amo)