Gas

EWE startet Wasserstoffkooperation im Osnabrücker Raum

Georgsmarienhütte, KME Germany, KNI, Q1 und EWE planen gemeinsame Wasserstoffprojekte von der Erzeugung, über den Transport und die Speicherung bis zum Einsatz in der Industrie und in der Mobilität.
14.10.2022

V. l.: Tobias Moldenhauer (EWE), Wolfgang zur Stadt (KME), Martin Hoffschröer (Q1 Energie) und Jean- Frederic Castagnet (Georgsmarienhütte); nicht im Bild: Rolf Meyer (KNI)

Die Unternehmen Georgsmarienhütte, KME Germany, Q1, EWE und das Logistiknetzwerk KNI wollen gemeinsam Wasserstoffprojekte in der Wirtschaftsregion Osnabrück umsetzen und damit die Transformation der Region auf dem Weg in die Klimaneutralität voranbringen.

 

Am Donnerstagabend haben Jean-Frédéric Castagnet, Director Technology & Innovation der Georgsmarienhütte Holding GmbH, Wolfgang zur Stadt, Head of General Procurement der KME Germany GmbH, Rolf Meyer, Vorstand des KNI - Kompetenznetz Individuallogistik, Martin Hoffschröer, Leiter Nachhaltige Energien der Q1 Energie AG und Tobias Moldenhauer, Leiter Wasserstoff bei EWE, in Oldenburg eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Partner planen unter anderem den Bau einer Wasserstofferzeugungsanlage mit Wasserstoffleitungsnetz für die Anbindung von Georgsmarienhütte und KME sowie den Bau von Wasserstofftankstellen an den Q1-Standorten.

Produktion und Logistik vergrünen

Durch ihre zentrale geografische Lage habe sich die Region zu einem wirtschaftlichen Dreh- und Angelpunkt entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung. Große Industrieunternehmen seien ebenso ansässig wie kleine und mittelständige Unternehmen sowie Existenzgründer. Um Produktion und Logistik nachhaltiger zu gestalten und langfristig klimaneutral werden zu lassen, komme dem Einsatz von Wasserstoff eine bedeutende Rolle zu.

Jean-Frédéric Castagnet vom Stahlwerk Georgsmarienhütte, erläutert, dass die Gruppe eine klare Roadmap habe, um bis 2039 vollständig klimaneutralen Stahl herzustellen. „Eine wichtige Säule bei dieser Transformation bildet die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff.“

Ohne grünen Wasserstoff keine Klimaneutralität

Wolfgang zur Stadt vom Kupferhersteller KME führt aus, dass sich sein Unternehmen sehr intensiv mit der Transformation hin zu einem klimaneutralen Unternehmen beschäftigt. „Der Einsatz von grünem Wasserstoff wird dabei aus unserer Sicht unverzichtbar sein.“

Rolf Meyer vom Logistiknetzwerk KNI, betont: „Der Wandel von der fossilen Logistikwelt in eine nachhaltige ist eines der größten Herausforderungen unserer Branche, insbesondere für die vielen Familienunternehmen in unserer Region, bei denen Nachhaltigkeit automatisch ein wesentlicher Teil ihres Denkens ist. Es wird nur gelingen, wenn wir auch als Logistiker das Thema End-to-End und die gesamte Wertschöpfungskette betrachten.“

Wasserstoff für den Schwerlastverkehr

Martin Hoffschröer von Q1 Energie erläutert, dass das Produktportfolio seines Unternehmens bis 2035 klimaneutral sein soll. „Für diesen Transformationsprozess stellt klimapositiver grüner Wasserstoff einen wesentlichen Baustein dar. Hierfür entwickeln wir die benötigte Infrastruktur in Form von H2 Tankstellen für den Schwerlastverkehr. So können wir auch dazu beitragen, den Logistikstandort Osnabrück nachhaltig zu stärken.“

Tobias Moldenhauer von EWE ist überzeugt, dass es ohne Wasserstoff keine Energiewende, keine Klimaneutralität, keine Abkehr von fossilen Energieträgern geben wird. Um das Thema Wasserstoff gemeinsam voranzubringen und die nationale Wasserstoffstrategie mit Leben zu füllen, brauche es allerdings viele Player. „Wir bündeln daher gemeinsam mit Partnern unsere Kräfte und Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Erzeugung grünen Wasserstoffs, über den Transport und die Speicherung bis zum Einsatz in der Industrie und in der Mobilität, bringen den Markteintritt gemeinsam voran.“  (amo)