Gas

Firmen: Ruhrgebiet soll nationale Modellregion für Wasserstoff werden

Die Unternehmen haben klare Forderungen an die Politik: Der Bund müsse kurzfristig ein Modell zur Risikoabsicherung beim Netzausbau vorlegen.
14.06.2023

Das Ruhrgebiet ist nur eine von vielen Regionen, die beim Thema Wasserstoff voranpreschen.

Unternehmen der Energiewirtschaft, der Stahlindustrie und der Wohnungswirtschaft wollen das Ruhrgebiet zu einer nationalen Modellregion für Wasserstoff machen. Durch die in der Region gemachten Erfahrungen etwa in den Sektoren Industrie und Verkehr solle der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in ganz Deutschland an Tempo gewinnen, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier unter dem Slogan «Wenn, dann hier». Unterzeichnet wurde es unter anderem von RWE, BP Europa, Open Grid Europe, Thyssengas, Vonovia und Thyssenkrupp.

Bund und Land NRW werden in dem Papier aufgefordert, die Pläne zu unterstützen. So solle etwa der Bund kurzfristig ein Modell zur Risikoabsicherung beim Netzausbau erarbeiten, um den Netzbetreibern die Vorfinanzierung von Investitionen in das Wasserstoffnetz zu ermöglichen.

Unternehmen sehen "hohe Beschäftigungspotenziale"

Für das Ruhrgebiet als Modellregion sprechen aus Sicht der Unternehmen und der kommunalen Wasserstoff-Koordinierungsstelle «Hydrogen Metropole Ruhr» (HyMR) unter anderem ein besonders großes CO2-Einsparpotenzial und hohe Beschäftigungspotenziale.

Die Firmen verwiesen unter anderem auf die dichte Gasinfrastruktur. «Diese ist in großen Teilen doppelsträngig vorhanden und kann so ohne Gefährdung der Erdgasversorgung zeitnah auf Wasserstoff umgestellt werden.» Die geografische Lage mache einen schnellen Rollout der Technologie über die Region hinaus möglich. So stünden neben dem Hafendreieck Duisburg, Rotterdam, Antwerpen auch diverse mittelgroße Binnenhäfen wie Wesel, Dortmund und Hamm zur Verfügung. (dpa/amo)