Gas

Forscher der Hochschule Offenburg gewinnen Biogas-Innovationspreis

Die Wissenschaftler haben ein neuartiges Verfahren zur mikrobiellen Methanisierung von Wasserstoff und C02 entwickelt. Grüner Überschussstrom kann so im Erdgasnetz gespeichert werden.
23.05.2022

Neue Chancen für Biogasanlagen: Auch darum geht es bei dem Projekt.

Ein Forscherteam der Hochschule Offenburg hat ein neuartiges Verfahren zur mikrobiellen Methanisierung von Wasserstoff und C02 entwickelt. Dafür gab es nun den Biogas-Innovationspreis der Deutschen Landwirtschaft 2022.

Das Team geht dabei folgender Frage nach: „Wie kann man erneuerbare Energien speichern und gleichzeitig die Ausbeute von Biogasanlagen steigern?“. Ziel des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts ist die Entwicklung eines effizienten Verfahrens, das die mikrobielle Methanisierung von Wasserstoff und C02 nutzt. Damit ist zum Beispiel die direkte Speicherung von zeitweilig anfallendem erneuerbarem Überschussstrom im Erdgasnetz möglich.

Erdgas schnell ersetzen

Die Nutzung von C02 aus Rohbiogas verbessert dabei gleichzeitig sowohl die Biogasqualität als auch die Energie- und CO2-Bilanz des Biogasprozesses, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule. Johann Meierhöfer, Referatsleiter für erneuerbare Energien beim Deutschen Bauernverband, erklärte bei der Preisverleihung: ,,Gerade in einer Zeit, in der wir zügig Erdgas ersetzen müssen, sind solche innovativen Ansätze unverzichtbar.“

In seinen Ausführungen erläuterte Forscher Fabian Haitz den Zuhörern bei der Preisverleihung: „Zwar ist der eingesetzte Wasserstoff energetisch höherwertig als Erdgas beziehungsweise Biogas, jedoch ist die volumetrische Energiedichte von Biogas drei Mal höher als die von Wasserstoff und die Infrastruktur für die Nutzung von Biogas ist bereits vorhanden: Da Biogas chemisch identisch mit Erdgas ist, kann es beispielsweise auch in den Kavernen, die für Erdgas ausgelegt sind, gespeichert werden.“ Eine Besonderheit des neuen Verfahrens sei auch, dass es in kurzer Zeit hoch- und runter gefahren werden kann. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass es mit dem schon in naher Zukunft zu erwartenden überschüssigen Strom, der an wind- und sonnenreichen Tagen zu erwarten ist, betrieben werden kann. (amo)