Gas

Gasnetz: SW Warburg kooperieren mit Innogy

Der ostwestfälische Kommunalversorger übernimmt die Mehrheit an der neuen Gasnetzgesellschaft. Er reagiert damit auf die anstehenden Veränderungen beim Verbund Beste Stadtwerke.
16.07.2018

Blick auf die Hansestadt Warburg im ostwestfälischen Landkreis Höxter.

Die Stadtwerke Warburg im ostwestfälischen Landkreis Höxter werden gemeinsam mit dem Energiekonzern Innogy eine gemeinsame Gasnetzgesellschaft gründen. An der neuen "Gasnetzgesellschaft Warburg GmbH & Co. KG" hält der Kommunalversorger künftig 51 Prozent der Anteile, die Essener RWE-Tochter die restlichen 49 Prozent. Das haben laut übereinstimmenden Medienberichten der Rat der Hansestadt Warburg und die Gesellschafterversammlung beschlossen. Bis Ende des Jahres haben die Stadtwerke Warburg ihr Gasnetz an das Verbundunternehmen Beste Stadtwerke (Beste) verpachtet. Weil Beste sich zum Jahresende aus dem Netzgeschäft zurückzieht, muss Warburg sich nach neuen Partnern für den Netzbetrieb umschauen. Auch das Stromnetz soll wieder selbst betrieben werden, hier steht man noch in Verhandlungen.

"Mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei der Energiewende"

Die Stadt Warburg investiert 4,5 Mio. Euro in die Beteiligung an der neuen Gasnetzgesellschaft. "Die Stadt kann durch diese Zusammenarbeit nicht nur maßgeblich Einfluss auf den Ausbau des Gasnetzes und dessen Instandhaltung nehmen, sondern hat auch Gestaltungsmöglichkeiten zur Erreichung ökologischer Ziele bei der Energiewende vor Ort". sagte Bürgermeister Michael Stickeln gegenüber der Zeitung "Neue Westfälische".
Der Sitz der Gasnetzgesellschaft wird in Warburg angesiedelt sein, das Unternehmen wird sich auf die Gaskonzession in der Hansestadt bewerben.

Das Gasnetz der rund 24000 Einwohner zählenden Stadt ist rund 213 Kilometer lang, etwa 4000 Hausanschlüsse werden darüber versorgt. Die Betriebsführung wird künftig an die Westnetz verpachtet werden. Die zuständigen Westnetz-Mitarbeiter sollen von Beschäftigten der Stadtwerke aus Warburg dienstleistend im technischen und kaufmännischen Bereich unterstützt werden. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Warburg waren in den Vorjahren von den Beste Stadtwerken übernommen worden und haben ein Rückkehrrecht.

Beste Stadtwerke konzentrieren sich auf Vertrieb

Laut dem "Westfalen-Blatt" sind die Stadtwerke Warburg das einzige Mutterstadtwerk innerhalb der Beste Stadtwerke, das seine Netze in Eigenregie übernehmen wird. Die Stadtwerke Steinheim, Warburg und Borgentreich hingegen sollen demnach einen Verkauf ihres Stromnetzes an die Westfalen Weser Netz oder die Energienetz Mitte aus Kassel erwägen. Die Beste Stadtwerke sind ein Verbund von fünf Stadtwerken aus dem Kreis Höxter, der Stadtwerke Bad Driburg als fünfter Gesellschafter haben dabei keine eigenen Netze. Die Beste hatte am vergangenen Freitag erklärt, sich vom bisher defizitären Netzgeschäft zu trennen und sich komplett auf das Vertriebsgeschäft konzentrieren zu wollen. (hoe)