Gas

Geplante Wasserstoff-Produktion im Rostocker Hafen nicht vor 2026

Der Hafenbetreiber in Rostock will am Standort Wasserstoff herstellen. Bis die Produktion tatsächlich aufgenommen wird, könnte es aber noch ein paar Jahre dauern.
28.02.2022

Rostock setzt auf Wasserstoff - doch das geht nicht von heute auf morgen.

Die Pläne für eine Wasserstoff-Produktionsanlage im Rostocker Hafen werden laut dem Betreiber nicht vor Ende 2026 Früchte tragen. Das Konsortium, das hinter den Plänen zur Errichtung einer Elektrolyse-Anlage mit zunächst 100 Megawatt (MW) Leistung steht, arbeite momentan am Antrag für eine Förderung durch die Europäische Kommission, teilte der Hafenbetreiber Rostock Port mit.

Von den mehreren Hundert Projekten, die an einer ersten Runde des mehrstufigen Verfahrens teilgenommen haben, kamen den Angaben zufolge 62 Projekte aus Deutschland - davon 3 aus dem Nordosten. Ende 2021 war ein Projekt zur Errichtung eines Terminals für das Flüssiggas LNG gescheitert.

IPCEI-Förderung angestrebt

Angestrebt wird eine Förderung des Wasserstoff-Vorhabens als eines der «Wichtigen Projekte im gemeinsamen europäischen Interesse» (IPCEI). Diese sollen laut der EU-Kommission einen Beitrag zu Wachstum, Arbeitsplätzen und Wettbewerbsfähigkeit der Union leisten.

Läuft alles wie geplant, dann soll die Anlage in Rostock den erzeugten Wasserstoff sowohl per Pipeline in das Umland transportieren als auch einen Wasserstoff-Speicher befüllen. Zudem werde geprüft, ob die Abwärme in das Fernwärmenetz der Stadt Rostock eingespeist werden kann. Wie der Hafenbetreiber zudem angab, sollen die ersten 100 MW nur der Anfang sein: «Aufgrund der vorhandenen und potenziellen Kapazitäten an erneuerbarer Energie in Mecklenburg-Vorpommern ist eine Hochskalierung der Wasserstofferzeugung im Seehafen Rostock auf bis zu 1 Gigawatt möglich.»

Rostock als Drehkreuz

Für die Zukunft möchte Rostock auch als Drehkreuz für den Import von Wasserstoff bereitstehen. Für den Bau einer Anlage, in der für den Transport geeignete Wasserstoff-Verbindungen wie grüner Ammoniak rückgewandelt werden, seien bereits potenzielle Partner und konkrete Projekte identifiziert worden. Wie Rostock Port mitteilte, sollen diese in den nächsten Monaten weiterentwickelt werden. Insgesamt ist der Hafenbetreiber überzeugt davon, dass sowohl die Produktion wie auch der Import von Wasserstoff mit einer steigenden Nachfrage rechnen kann.