Gas

GET H2: RWE entwickelt mit Linde eine 200 Megawatt-Elektrolyseanlage

Linde übernimmt die Genehmigungsplanung für zwei 100-Megawatt-PEM-Elektrolyseure. RWE will für den Fall einer staatlichen Förderzusage für das H2-Projekt gerüstet sein.
20.12.2021

Das RWE Gaskraftwerk in Lingen aus der Luft

Im Rahmen ihrer Strategie „Growing Green“ hat RWE im November angekündigt, bis 2030 mindestens 2 Gigawatt (GW) Elektrolyse-Kapazität für die Erzeugung von grünem Wasserstoff zu errichten. Mit der Vorauswahl des technischen Anbieters für zwei 100 MW-Elektrolyseanlagen in Lingen geht RWE nun einen wichtigen Schritt in diese Richtung: RWE hat mit Linde, dem weltweit führenden Industriegase- und Anlagenbauunternehmen, eine Vereinbarung über die Genehmigungsplanung für das Vorhaben unterzeichnet, wie der Energieriese mitteilt. 

Die Genehmigungsplanung gehört demnach zur vorbereitenden Projektentwicklung. Die anschließende Detailplanung sowie die Beschaffung und Errichtung der Anlage stehen ausdrücklich unter dem Vorbehalt staatlicher Beihilfe durch die Bundesrepublik Deutschland, heißt es in der Mitteilung weiter.

Kritische Masse schaffen

Die geplante 200-MW-Anlage ist Teil von RWEs Bestrebungen, im Rahmen des Projekts GET H2 bis 2026 einen 300-MW-Elektrolyseur am Standort Lingen zu errichten. Das Unternehmen plant, die Gesamtkapazität in Lingen bis 2030 auf bis zu 2 GW zu erhöhen. Ziel der Initiative GET H2 ist es, zusammen mit nationalen und europäischen Partnern die kritische Masse zu schaffen, die für den Aufbau einer überregionalen europäischen Wasserstoffinfrastruktur und die Entwicklung eines europäischen Wasserstoff-Marktes erforderlich ist.

In der ersten Projektphase soll die geplante Anlage aus zwei 100-MW-Protonen-Austauschmembran-Elektrolyseuren (PEM) bestehen, die unter Einsatz von Offshore-Windstrom aus der Nordsee grünen Wasserstoff erzeugen. Es wird erwartet, dass der in Lingen produzierte grüne Wasserstoff helfen wird, den Ausstoß von Kohlendioxid in signifikantem Umfang zu vermeiden. Der erste 100-MW-Elektrolyseur soll 2024, der zweite bis Mitte 2025 in Betrieb gehen, sofern die öffentlichen Mittel im Rahmen des IPCEI-Mechanismus rechtzeitig bewilligt werden.

RWE setzt auf Wasserstoff

RWE ist weltweit an mehr als 30 Projekten auf allen Stufen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette beteiligt. Wie Sopna Sury, COO Hydrogen von RWE Generation, erläutert, betrifft GET H2 in Lingen von den 30 Projekten die am weitesten fortgeschrittene Großanlage. (amo)