Gas

GuD-Kraftwerk Dradenau: Gas-Anschlussleitung geht in die finale Planung

Gasnetz Hamburg hat die künftige Nutzung für Wasserstoff von Anfang an mit eingeplant. Die Bauphase beginnt im Sommer.
22.02.2022

Die neue Gas- und Dampfturbinenanlage Dradenau mitten im Energiepark Hafen wird nicht nur Wärme aus Erdgas erzeugen, sondern auch die Abwärme aus der Industrie sowie aus der Abfallverwertung nutzen.

Hamburg wird mit dem hochmodernen GuD-Kraftwerk auf der Elbinsel Dradenau eine Technologie erhalten, die ganzjährig den Einsatz klimafreundlicher Abwärme aus der Industrie und aus Klärwerksprozessen ermöglicht. Ab Herbst baut Gasnetz Hamburg die Anschlussleitung für das Werk – die ebenso wie die Kraftwerkstechnik bereits für eine Wasserstoff-Nutzung ausgelegt sein wird. Das erläuterte Michael Dammann, Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg, im Rahmen eines digitalen Pressegesprächs des VKU Nord.

Mit seinen Gas- und Dampfturbinen soll das geplante Kraftwerk des städtischen Unternehmens Hamburger Energiewerke Maßstäbe bei der Energieeffizienz setzen. Wie Dammann erläuterte, ist es bereits flexibel für einen zukünftigen Betrieb mit hohen Anteilen von Wasserstoff konzipiert.

Infrastruktur für Wasserstoff vorbereiten

Diese Flexibilität hat Gasnetz Hamburg auch beim Anschluss des Werks an die Gasversorgung berücksichtigt: Die vier Kilometer lange Hochdruckleitung, die das Kraftwerk von Moorburg aus versorgen soll, wird aus Wasserstoff-geeigneten Stahlrohren errichtet. So lässt sich die Infrastruktur problemlos umstellen, sobald über das geplante Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz HH-WIN genügend grüne Energie bereitsteht. 

„Mit Infrastrukturinvestitionen wie dem Dradenau-Projekt schafft Hamburg schon heute Optionen für künftige Phasen der Energiewende“, führte Michael Dammann aus. „Erdgasleitungen, die bereits jetzt für eine künftige Wasserstoff-Nutzung ausgelegt sind, machen die Investition nachhaltig.“ Das Kraftwerk Dradenau sei bereits im Erdgasbetrieb klimaschonend. Die Wasserstoff-Zukunft der Hansestadt habe man bereits jetzt im Blick.  

Baustart Mitte 2022

Eine Gasdruckregel- und Messanlage (GDRMA) wird am Rande des Kraftwerks das Gas mit dem vereinbarten Betriebsdruck bereitstellen und die Verbrauchsmengen erfassen. Das Genehmigungsverfahren für die Gasleitung soll voraussichtlich im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein. Gasnetz Hamburg bereite die Gasdruckregel- und Messanlage auf dem Kraftwerksgelände vor. Die Bauarbeiten für diese Anlage starten im Sommer 2022. Bis Anfang 2024 soll die vier Kilometer lange Gashochdruckleitung fertig sein. 

Mit einem Innendurchmesser von 40 Zentimetern (DN 400) und einem maximalen Betriebsdruck von 25 bar ist die Rohrleitung für den Transport der für das Kraftwerk erforderlichen Energieleistung von bis zu 440 Megawatt ausgelegt. Die neue Leitung wird den Kraftwerksstandort mit zwei Gasversorgungsleitungen in Moorburg verbinden. Sie verläuft in ihrem südlichen Bereich entlang der Waltershofer Straße und folgt dann über mehr als 2,5 Kilometer der A7. Weil die Leitungstrasse in ausreichendem Abstand zu den Straßen verläuft, rechnet Gasnetz Hamburg während der Bauphase nur mit geringfügigen Behinderungen des Straßenverkehrs. Die Gesamtkosten für den Leitungsbau betragen rund 15 Mio. Euro. (amo)