Gas

Heizkosten: Wärmepumpe deutlich günstiger als Gas

Wer mit einer Wärmepumpe heizt, hat aktuell erhebliche Kostenvorteile im Vergleich zu einer Gasheizung. Aktuell kann sich auch ein Umstieg noch schneller lohnen als bisher.
28.03.2022

Die Stromkosten für ein effizientes Heizsystem mit Wärmepumpe liegen laut einer Verivox-Analyse im bundesweiten Durchschnitt rund 39 Prozent unter den Gaskosten.

Wer mit einer Wärmepumpe heizt, hat im Vergleich zu einer Erdgas-Heizung derzeit deutlich niedrigere Heizkosten. Die Stromkosten für ein effizientes Heizsystem mit Wärmepumpe liegen laut einer Analyse des Vergleichportals Verivox im bundesweiten Durchschnitt rund 39 Prozent unter den Gaskosten. Selbst bei einer nicht sehr effizienten Wärmepumpe seien die Kosten noch rund 11 Prozent niedriger, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Gaspreise für Haushaltskunden sind zwischen Oktober 2021 und März 2022 um rund 85 Prozent angestiegen. Wer ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) beheize, bezahle aktuell rund 2.596 Euro – vor sechs Monaten seien es noch rund 1.402 Euro gewesen, so Verivox.
 

Preisunterschied von 39 Prozent

Wer eine effizient arbeitende Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 habe, benötige für die Bereitstellung von 20.000 kWh Wärme insgesamt 5.000 kWh Wärmepumpenstrom. Der bundesweite Durchschnittspreis für diese Menge liegt im März 2022 bei 1.573 Euro. Das entspricht laut Verivox einem ein Preisunterschied von rund 39 Prozent im Vergleich zu den Gaskosten. 

Die JAZ drückt die Effizienz des Heizsystems aus.  Eine JAZ von 4 bedeutet, dass das Heizsystem 4 kWh Wärme durch eine kWh elektrischer Energie erzeugt. Optimal eingestellte Heizsysteme sollten eine JAZ zwischen 3 und 5 erreichen. 

Wer ein weniger effizientes Heizsystem mit Wärmepumpe betreibe, das nur eine JAZ von 2,7 aufweise, zahle dennoch weniger als Gaskunden. Der bundesweite Durchschnittspreis für die dann notwendigen 7.500 kWh Strom betrage aktuell 2.310 Euro. Damit würden die Stromkosten immer noch 11 Prozent unter den Gaskosten liegen. 

Umstieg auf Wärmepumpe kann sich aktuell innerhalb von zehn Jahren amortisieren

„Wegen der hohen Großhandelspreise werden die Strompreise für Wärmepumpen aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten weiter ansteigen – das gilt allerdings auch für die Gaspreise“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Bleibe der aktuelle Preisunterschied bestehen, werde der Umstieg auf eine Wärmepumpe immer lukrativer. 

„Geht man von einem Preis von rund 20.000 Euro inklusive staatlicher Förderung aus, könnte sich der Umstieg auf eine effiziente Wärmepumpe bei den aktuellen Preisen innerhalb von 10 Jahren amortisieren“, erklärt Storck. Die Preisspannen für die Heizsysteme und die notwendigen Umbauarbeiten seien allerdings groß und würden von der individuellen Situation abhängen.

„Auch in Bestandsgebäuden kann sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnen. Das hängt jedoch stark von den baulichen Gegebenheiten ab. Welche Art von Wärmepumpe jeweils möglich ist und wie effizient das zukünftige Heizsystem sein kann, sollten alle Interessierten mit Hilfe einer qualifizierten Energieberatung vor Ort klären.“  (hoe)