Gas

Hessen: Wasserstoff-Initiative wächst weiter

Mit der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH und TÜV Hessen sind zwei weitere Unternehmen an Bord. Das Bündnis plädiert für Technologieoffenheit und den Einsatz von H2 im Wärmemarkt.
04.10.2021

Die hessische Landesregierung arbeitet noch an ihrer Wasserstoffstrategie.

Im Frühjahr dieses Jahres haben sich sieben führende hessische Unternehmen zusammengefunden und der Landesregierung aktive Unterstützung beim Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft angeboten. Mit der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH und TÜV Hessen haben sich zwei weitere Unternehmen der Initiative angeschlossen, wie die Mainova mitteilt. Die Partner erneuern ihr gemeinsames Angebot, das Land Hessen beim Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen. 

Positiv stimmt sie dabei laut der Mitteilung die Rückmeldung des zuständigen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Dieses hat eine Beteiligung am Konsultationsprozess in Aussicht gestellt. Die Initiative ist sehr gerne bereit dazu: Denn aufgrund der kürzlich verabschiedeten Novelle des Bundes-Klimaschutzgesetzes, die eine weitere Verschärfung der nationalen Klimaziele wie das der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 vorsieht, drängt die Zeit. Und Wasserstoff kommt beim Erreichen dieser Ziele eine entscheidende Rolle zu, ist das Unternehmensbündnis überzeugt.

Technologieoffen und pragmatisch

Nach Überzeugung aller Mitglieder sind in Hessen alle Voraussetzungen gegeben, um das Bundesland zum Zukunftsstandort für Wasserstoff zu machen. Sie plädieren dabei für einen pragmatischen, sektorenübergreifenden und technologieoffenen Ansatz. Aus Sicht der Partner kann es nur so gelingen, neue Impulse für die hessische Wirtschaft zu setzen und die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen.

Mainova-Chef Constantin H. Alsheimer, betonte einmal mehr, dass Wasserstoff auch im Wärmemarkt eine entscheidende Rolle spielen müsse. „Aus unserer Sicht hat er das Potential, Erdgas bis 2045 vollständig, bezahlbar, verlässlich und klimaneutral zu ersetzen. Allerdings kann der Bedarf gerade zu Beginn nicht allein aus grünem Wasserstoff gedeckt werden. Bei der Herstellung brauchen wir deshalb Technologieoffenheit, um die notwendige Geschwindigkeit bei der Reduktion der Treibhausgase zu erreichen.“

Potenzial im Wärmebereich nicht unterschätzen

So sieht es auch Max Viessmann, Co-CEO Viessmann Group. „Der Wärmesektor kann schon heute einen entscheidenden Beitrag für mehr Tempo in der Gebäudedekarbonisierung leisten. Und die ist notwendig, um die neuen Klimaschutzziele der EU für 2030 zu erreichen: 55 Prozent CO2-Reduzierung gegenüber 1990.“ Wasserstoff könne und werde einen immensen Beitrag zur Gestaltung von Lebensräumen zukünftiger Generationen leisten, doch sein Potenzial im Wärmemarkt werde maßlos unterschätzt. (amo)