Gas

HyGuide2030: Verband legt Fahrplan für Wasserstoff-Hochlauf vor

Der Deutsche Wasserstoffverband fordert mehr Tempo, einen möglichst breiten Einsatz von H2 und eine stärkere Berücksichtigung heimischer Potenziale.
20.04.2024

Grüner Wasserstoff ist nach wie vor rar und teuer.

Der Deutsche Wasserstoff-Verband (DWV) will den Wasserstoff-Hochlauf vorantreiben. Mit dem „HyGuide 2030“ legt er einen umfassenden politischen Leitfaden vor, der die Transformation Deutschlands zur führenden Wasserstoff-Marktwirtschaft bis zum Jahr 2030 skizzieren soll. Der HyGuide enthält 85 konkrete Maßnahmen, entwickelt in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Verbands, um Deutschlands industrielle und technologische Führungsposition zu stärken und gleichzeitig die Klimaneutralitätsziele von 2045 zu erreichen.

Wichtig ist den Verfassern nicht zuletzt der Hinweis, dass es mehr Tempo braucht. Es gebe die Notwendigkeit, schnellstmöglich zu handeln, damit Deutschland einen Leitmarkt für Wasserstofftechnologien etabliert.

„Grüner Wasserstoff ist der Schlüssel, um unsere Energieversorgung zu defossilisieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten“, erläutert Werner Diwald, DWV-Vorstandsvorsitzender, in einer Pressemitteilung.

Der DWV fordert in dem Papier unter anderem verlässliche Rahmenbedingungen für den Hochlauf der grünen Wasserstoffproduktion durch zielgerichtete Investitionen und den Ausbau erneuerbarer Energien und notwendige Infrastruktur. Investitionen in die Infrastruktur und Speicherlösungen würden eine witterungsunabhängige, sichere Energieversorgung garantieren.

Nicht auf wenige Sektoren beschränken

Klar für den Verband ist auch, dass Wasserstoff in allen relevanten Sektoren genutzt werden muss, um die Klimaziele zu erreichen.

Deutschland, so das Papier weiter, sollte zu einem Leitmarkt für Wasserstofftechnologien werden. Die Heimische Erzeugung und Anwendung von Wasserstofftechnologien und somit auch die Skalierung für Wasserstofftechnologien sollte zügig vorangetrieben werden.

Wasserstoff europäisch denken

Zugleich gelte es aber auch, den Wasserstoff europäisch zu denken. Konkret fordert der Verband die Gründung einer europäischen Wasserstoff-Union. Es brauche eine passgenaue Importstrategie, die Europa stärkt und die Energieversorgung sichert. 

Unter der Überschrift Wasserstoff als Commodity macht sich das Papier für eine sektorübergreifende Marktintegration stark. Wasserstoff müsse ein breit verfügbares und handelbares Gut werden.

„Mit einer ambitionierten und weitsichtigen Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen kann Deutschland eine führende Rolle im globalen Markt für Wasserstofftechnologien einnehmen“, so Oliver Weinmann, DWV-Präsident. (amo)