Gas

Ines-Studie: Gasspeicher vermeiden 2,2 Mrd. Euro Systemkosten

Mit einer Studie belegt die Initiative Erdgasspeicher die Wichtigkeit von Gasspeichern für den deutschen Energiemarkt. Ohne Speicher wäre die Versorgung von bis zu einem Drittel der Haushalte bedroht.
25.02.2019

Die tschechische EPH-Gruppe betreibt auch Erdgasspeicher, in Bayern und in der Westslowakei. Die Kapazität liegt bei rund 4,5 Mrd. Kubikmetern.

Die Kostenersparnis einer Energieversorgung auf Basis der vorhandenen Gasspeicher liegt im Milliardenbereich, so das Ergebnis einer Studie der Initiative Erdgasspeicher (Ines). Im Vergleich zu einer Gasversorgung, die ausschließlich auf Import und Netzausbau setzt, könne die Nutzung von Gasspeichern etwa 2,2 Mrd. Euro einsparen.

Im Rahmen der Studie "Systemwert von Gasspeichern – Intelligenz statt Stahl" hat die Unternehmensberatung Enervis zwei Szenarien im Auftrag der Ines analysiert: eine Bundesrepublik, die entsprechend der aktuellen Infrastruktur über Gasnetze und Gasspeicher versorgt wird, zum anderen eine Gasversorgung ohne deutsche Gasspeicher.

Ohne Gasspeicher droht Unterversorgung

Im zweiten Szenario wäre Deutschland abhängig von flexiblen Gasimporten. Die Untersuchung zeige, so Ines, dass trotz des Ausweichens auf andere europäische Gasspeicher und Erhöhung der Importe aus dem Ausland, die Versorgungsleistung der deutschen Speicher nicht kompensiert werden könne. Das bedeute, dass fast ein Drittel des deutschen Gasbedarfs an einzelnen Tagen unversorgt bliebe.

An kalten Wintertagen wird der Gasabsatz in Deutschland bis zu 60 Prozent aus Gasspeichern gedeckt. "Die Studie belegt den immensen Systemwert deutscher Gasspeicher. Die derzeit geltenden Rahmenbedingungen würdigen diesen Wert aber nur unzureichend", kommentiert der Ines-Vorstandsvorsitzende Bernd Protze die Studienergebnisse. "Eine Berücksichtigung des Systemwerts der Gasspeicher würde das Gassystem effizienter machen", erklärt Sebastian Bleschke, Ines-Geschäftsführer. Eine integrierte Betrachtung der Gasnetze und Gasspeicher könnte, so Bleschke, deutliche Kostenvorteile für den Endkunden generieren sowie zum Erhalt der Versorgungssicherheit beitragen. (hol)