Gas

Innovationspreis der Gas-Branche: Das sind die Gewinner

In vier Kategorien - "Anwendungsorientierte Forschung", "Nachhaltige Erzeugung", "Intelligente Infrastruktur" und "Effiziente Anwendungstechnik" - wurde jeweils ein Gewinner präsentiert.
13.10.2022

Die Landwärme GmbH und die Reverion GmbH haben zusammen mit ihrem Projekt in der Kategorie "Erzeugung" gewonnen.

Unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger wurde am Mittwoch zum 22. Mal der Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft verliehen. Über 50 Projekte hatten sich in den vier Kategorien „Anwendungsorientierte Forschung“, „Nachhaltige Erzeugung“, „Intelligente Infrastruktur“ und „Effiziente Anwendungstechnik“ um den Preis beworben. Unter den vielzähligen Einreichungen entschied sich die Jury unter der Leitung von Frank Behrendt, Leiter des Fachgebiets „Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien“ an der Technischen Universität Berlin, für vier Projekte.

Getragen wird der Preis von den drei Branchenverbänden BDEW, DVGW und Zukunft Gas sowie dem Kompetenzpartner ASUE. Wintershall Dea unterstützt den Innovationspreis als Partner, die Zukunft Gas mitteilt. 

Die Preisträger nach Kategorien:

Anwendungsorientierte Forschung

Wasserstoffdorf Bitterfeld 
Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH

Mit der Testinfrastruktur im Wasserstoffdorf Bitterfeld schafft Mitnetz Gas zusammen mit ihren Partnern praxisbezogene Erfahrungswerte bei Transport, Verteilung und Anwendung von 100 Prozent Wasserstoff. So werden das Wissen und die Grundlagen geschaffen, die für die Umstellung der bestehenden Gasinfrastruktur auf Wasserstoff dringend benötigt werden.

Nachhaltige Erzeugung

Negativemissionen mit CO2 aus Biogas und Brennstoffzelle 
Landwärme GmbH/Reverion GmbH

Um den Klimawandel aufhalten zu können, muss zusätzlich zur Emissionsminderung CO2 aktiv aus der Atmosphäre gezogen werden. Landwärme und Reverion nutzen dazu das in Biomasse gebundene CO2, indem die Biogaserzeugung mit einem Brennstoffzellen- und CCS-System vereint wird. Dabei wird neben Biomethan reversibel entweder Strom aus Biogas oder Wasserstoff aus Strom erzeugt und das CO2 langfristig gelagert. Dies ermöglicht laut der Jury schon heute die dringend nötigen Negativemissionen in Kombination mit der Erzeugung von erneuerbaren Energieträgern.

Intelligente Infrastruktur

PSIcontrol/Greengas 
PSI Software AG

Die Gasnetze übernehmen neue Aufgaben. Künftig wird es verschiedene Gase mit unterschiedlicher Beschaffenheit in der bestehenden Gasinfrastruktur geben. Mit seiner „Netzsimulation Grüne Gase“ hat PSI eine Vorschau-Lösung auf den klimaneutralen und flexiblen Betrieb von Gasnetzen geschaffen. Damit unterstützt PSI Netzbetreiber beim Umbau ihrer Netze für den wachsenden Transport erneuerbarer und dekarbonisierter Gase.

Effiziente Anwendungstechnik

H2-Micro-Mix-Brenner 
Kawasaki Gas Turbine Europe GmbH/B&B-AGEMA GmbH/Institut für Dampf- und Gasturbinen an der RWTH Aachen/FH Aachen 

Kawasaki Gas Turbine Europe und seine wissenschaftlichen Partner haben einen Gasturbinenbrenner betrieben, der mit Wasserstoff und bis zu 50 Prozent Methan lief. Die hohe Brennstoffflexibilität erhöht die Attraktivität von Gasturbinen bei der emissionsarmen Erzeugung von Residuallast auf Basis erneuerbarer Energie.

ENERGY-HUB in Wilhelmshaven wird extra geehrt

Zusätzlich zu den Projekten in den vier Kategorien wurde das Projekt ENERGY-HUB Wilhelmshaven als „Gamechanger“ geehrt. Denn am Standort Wilhelmshaven findet mit hoher Geschwindigkeit die Transformation eines Energie- und Industriestandortes in vielfältigen Projekten statt. Der ENERGY-HUB zeigt, wie dank gemeinsamer Anstrengungen von Wirtschaft, Politik und Verwaltung, ein Projekt dieser Größenordnung gelingen kann.

Vom Aufbau einer LNG-Importinfrastruktur über die Erzeugung von grünem und blauem Wasserstoff und neuen Importkapazitäten für Wasserstoff, Ammoniak sowie synthetischem Methan bis zur Wasserstoffspeicherung, dem Bau von Wasserstoffleitungen sowie industriellen Wasserstoffanwendungen wird der Hafen die gesamte Wertschöpfungskette der zukünftigen Wasserstoffwirtschaft abbilden. Durch den schnellen Aufbau der Importinfrastruktur für Flüssigerdgas (LNG) trägt das Projekt zudem maßgeblich zur Sicherung unserer Energieversorgung bei. (gun)