Jede zweite Ölheizung könnte auf grünes Flüssiggas umgestellt werden
Mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz hat die Bundesregierung für Deutschland das Ziel gesetzlich verankert, bis 2045 treibhausgasneutral zu sein. Im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas (DVFG) untersuchte das Gastechnologische Institut (GBI) die Potenziale von grünem Flüssiggas. Ein zentrales Studienergebnis: Jede zweite Ölheizung in Deutschland sei prädestiniert für eine Umstellung auf Flüssiggas, teilt der Verband mit. Das seien ungefähr 3,08 Mio. Stück.
Dadurch könnte der Gesamtbedarf an grünem Flüssiggas bis 2050 auf 3,7 Mio. Tonnen pro Jahr steigen. Ferner könnte der notwendige Absatz aus deutscher Erzeugung gedeckt werden sowie den gesamten künftigen Bedarf für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von Wohngebäuden abdecken, die nicht an das Erdgasnetz angeschlossen seien. Das nächste zentrale Ergebnis: Flüssiggas-Heizungen im Wohnungsbestand könnten ohne technische Anpassungen mit grünem Flüssiggas betrieben werden. Der Verband zieht dazu die Schlussfolgerung, dass damit kostengünstig CO2-Emissionen im Gebäudebestand gemindert werden könnten. "In den kommenden 10 bis 15 Jahren wird es unser Ziel sein, überwiegend grünes Flüssiggas einzusetzen und damit die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranzubringen", so DVFG-Vorstandsvorsitzende Jobst-Dietrich Diercks.
So wird grünes Flüssiggas erzeugt
Bei der Verbrennung von grünem Flüssiggas wird CO2 aus biologischer Herkunft frei, sofern es aus Biogas synthetisiert wurde. Die wirtschaftlichste Methode grünes Flüssiggas herzustellen, ist der Prozess der trockenen Reformierung von Biogas mit anschließender Dimethylether- und Propylensynthese. Ein weiterer aussichtsreicher Weg, um grünes Flüssiggas zu erzeugen, liegt in der Co-Elektrolyse von CO2 unter Verwendung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff. Das CO2 fällt beispielsweise bei der Aufbereitung von Biogas zu einspeisefähigem Biomethan an. Die Studie steht auf der Website des DVFG zum Download bereit. (gun)