Gas

Klärgasbilanz: Strom für eine Großstadt

Die Klärgasproduktion in Deutschland wächst konstant, auch die Verstromung nimmt mittlerweile Fahrt auf.
03.08.2018

Was aussieht wie riesige Überraschungseier, beheimatet Klärgas, das zur u.a. zur Stromerzeugung genutzt wird.

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 1491 GWh Strom aus Klärgas in Kläranlagen erzeugt. Gegenüber 2016 war das ein Plus von 2,8 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Mit dieser Strommenge könnte bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Stromverbrauch von rund 1900 kWh eine Großstadt wie Frankfurt am Main ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.

Auch wenn der Anteil von Klärgasverstromung am Strommix durch Erneuerbare nur rund ein Prozent beteiligt war, nutzen immer mehr Anlagenbetreiber das Abfallprodukt aus der Klärschlammfaulung. Von den über 10 000 Kläranlagen in Deutschland erzeugten 1258 Anlagen vergangenes Jahr Klärgas, davon 87 Prozent mit Stromgewinnung.

Strom wird größtenteils zur Eigenversorgung gebraucht

Im Vergleich dazu setzten 1998 – dem ersten Jahr der Erfassung der Stromerzeugung in Kläranlagen – „nur“ rund 1114 Anlagen auf die Klärgasgewinnung. Wiederum die Hälfte davon – also knapp 600 Anlagen -  erzeugten Strom. Mit 92 Prozent wird der Großteil der erzeugten Energie im Klärwerk selbst genutzt. Auch die dabei anfallende Wärme wird beispielsweise zur Beheizung der Faultürme eingesetzt. (ls)