Gas

Kritische Stimmen zu Eugal

Der Netzentwicklungsplan Gas 2018-2028 ist deutlich umfangreicher als die Vorgängervariante. Die Eugal-Leitung induziert Unsicherheit, da der Bau der Gaslieferpipeline Nord Stream 2 ebenfalls noch nicht beschlossene Sache ist.
21.02.2018

Hier kommt das Gas aufs Festland: Die Anlandestation von Nord Stream in Lubmin

Neben der seit Wochen anhaltenden Sorge um die L-Gas-Versorgungssicherheit in Deutschland nach dem Erdbeben in der Region Groningen war die neu in den Netzentwicklungsplan 2018-28 aufgenommene Eugal-Leitung ein Hauptthema bei der Konsultation des Netzentwicklungsplans (NEP) Gas 2018-2028 am 20. Februar in Berlin. Eugal stellt die Verbindung dar zwischen dem Ende der Pipeline Nord Stream bei Lubmin und der tschechischen Grenze. Teilnehmer konnten nicht verstehen, weshalb das Projekt so offensiv angegangen werde. Zudem, und das fragte auch Yvonne Grösch, Leiterin des Referats Gasfernleitungsnetzen bei der Bundesnetzagentur (BNetzA): Was passiert, wenn die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 nicht gebaut werde, beziehungsweise wie werde mit der Unsicherheit umgegangen?

Holger Sippel vom Projektträger Gascade machte deutlich, dass die Leitung bereits durch „feste Buchungen“ abgesichert sei. Und sollte die Leitung nicht in den NEP 2018 aufgenommen werden, so trügen die Projektpartner die bislang entstandenen Kosten. Eugal wird getragen zu 50,5 Prozent von Projektträger Gascade sowie zu jeweils 16,5 Prozent von Fluxys Deutschland, Gasunie Deutschland und Ontras. Gascade ist ein Gemeinschaftsunternehmen des russischen Energiekonzerns Gazprom und des deutschen Chemiekonzerns BASF.

Geplant war, Mitte des Jahres mit dem Bau von Eugal zu beginnen. Gebaut werde erst, wenn der NEP abgeschlossen und die Leitung integriert sei, machte Holger Sippel deutlich. Er ist sich sicher, dass der erste Teil der Leitung schon Ende 2019 in Betrieb gehen werde.

Ein ausführlicher Bericht über die Konsultation erscheint in der ZfK-Ausgabe 3/18. (al)