Gas

LNG-Terminal: Schleswig-Holstein holt sich Tipps in Rotterdam

Was in Brunsbüttel noch Theorie ist, wird in Rotterdam schon umgesetzt: Der niederländische LNG-Terminal „Gate“ dient dem Gasimport in Schleswig-Holstein als Vorbild.
20.04.2018

Zum Besichtigungstermin reiste gleich eine ganze Delegation ein: Neben dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther waren auch Frank Schnabel, Geschäftsführer des Brunsbütteler Hafens, und Stefan Mohrdieck, Bürgermeister der Stadt, am Hafen Rotterdam zu Gast. Auch Norbert Brackmann, der kürzlich zum neuen Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft ernannt wurde, interessierte sich für das Projekt und war vor Ort.

Hintergrund des Besuchs war nach Angaben des Brunsbütteler Hafens der geplante Import-Terminal für verflüssigtes Erdgas in Norddeutschland. So sind die Eigentümer und Betreiber des „Gate“-Terminals in den Niederlanden die Unternehmen Gasunie und Vopak. Zu Beginn dieses Jahres haben die beiden Firmen gemeinsam mit dem deutschen Logistikexperten Oiltanking die German LNG Terminal GmbH gegründet, um aus Brunsbüttel einen LNG-Importstandort zu machen.

Finale Investitionsentscheidung hängt von Marktinteresse ab

Nach aktuellem Stand der Planung könnte der Terminal im Jahr 2022 in Betrieb gehen, vorausgesetzt die finale Investitionsentscheidung für das LNG-Projekt in Brunsbüttel fällt positiv aus. Nachdem aktuell bereits die „Open Season“ für das Großprojekt läuft, wird die Entscheidung kommendes Jahr unter anderem vom Ergebnis des ermittelten Marktinteresses abhängig gemacht, erklärte die German LNG Terminal.

Der Gasimport wäre für die Industrie vor Ort und die Nähe zum Hamburger Hafen eine Investition in die Region. Durch den Nord-Ostsee-Kanal, der in Nachbarschaft des geplanten Terminals verläuft, sind die skandinavischen und baltischen Länder gut erreichbar. Der geplante Terminal eröffnet Möglichkeiten für eine Diversifizierung der Gasversorgungsquellen in Deutschland und erleichtert den Zugang zu LNG als emissionsarmer Treibstoffalternative für Schiffe und Lastkraftwagen. (ls)