Gas

Methanemissionen: Verbände sprechen von „globaler Herausforderung“

Auf der Klimakonferenz COP26 in Glasgow haben 103 Staaten die Global Methane Pledge unterschrieben – aus Sicht der deutschen Energieverbände ein wichtiger Schritt nach vorn. Um den Methanausstoß weiter zu senken, müssten allerdings alle an einem Strang ziehen.
17.11.2021

Die Gasbranche bemüht sich seit vielen Jahren, die Methanemissionen zu senken.

Dass sich mehr als 100 Staaten im Zuge der Klimakonferenz in Glasgow im „Global Methane Pledge“ zum ambitionierten kollektiven Ziel der Reduktion von Methanemissionen bekannt haben, stößt bei den Verbänden der deutschen Energiewirtschaft auf Zustimmung. BDEW, BVEG, DVGW, FNB Gas, VKU sowie Zukunft Gas sprechen in einer gemeinsamen Mitteilung von einem großen Schritt nach vorn. Dieser könne eine wichtige Signalwirkung auch für die Staaten haben, die bislang noch nicht zu den Unterzeichnern gehören.

Die Senkung des Methanausstoßes sei eine globale Herausforderung. Sie werde nur gelingen, wenn die Mitglieder der Staatengemeinschaft an einem Strang ziehen. Auch wenn die flüchtigen Methanemissionen der Öl- und Gasindustrie in Europa lediglich 0,6 Prozent an den europaweiten Treibhausgas-Emissionen ausmachen, so ist und bleibt es erklärtes Ziel der Branche, den Ausstoß an klimaschädlichem Methan weiter zu senken, heißt es in der Mitteilung weiter.

Bei den Emissionen 40 Prozent eingespart

Die deutsche Gaswirtschaft reduziert ihre Emissionen bereits seit Jahrzehnten kontinuierlich, betonen die Verbände unisono. Seit 1990 habe sie rund 40 Prozent Methanemissionen eingespart. Dies sei in erster Linie auf die Modernisierung des Leitungsnetzes, strenge Vorgaben beim Leitungs- und Anlagenbau und auf verbesserte und transparente Mess- und Detektionsmethoden zurückzuführen. Zu den technischen Reduktionsverfahren zählen laut der Presseaussendung beispielsweise die konsequente Nutzung von mobilen Verdichtern sowie der Einsatz von Hubschraubern und Drohnen bei der Suche nach Leckagen im Netz. „Die Initiative von Glasgow zeigt, wie wichtig gemeinsame Ziele auf internationaler Ebene sind“, so die Verbandsvertreter. Auch die deutsche Gaswirtschaft stehe in der Verantwortung und werde sich auf dem Erreichten nicht ausruhen. Um den Methanausstoß entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter zu senken, führe die Gaswirtschaft beispielsweise umfassende und systematische Messprogramme für Transport- und Verteilnetze sowie Anwendungen durch.

Die Verbände unterstützen die Ziele des European Green Deal zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050. Um die Reduktion der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent netto bis 2030 zu ermöglichen, müssen im Zuge der angekündigten legislativen Maßnahmen der EU die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Bei allen geplanten Maßnahmen sind außerdem die Kriterien einer jederzeit sicheren Energieversorgung sowie die Bezahlbarkeit und die soziale Ausgewogenheit für die Verbraucher zu beachten.

Ohne Gase keine Energiewende

Erneuerbare Gase sowie in der Transformationsphase Erdgas und dekarbonisierte Gase und die zugehörige Infrastruktur können hier einen entscheidenden Beitrag für die Dekarbonisierung aller Sektoren liefern, sind die Verbände überzeugt. (amo)