Gas

Metropolregion Hamburg baut Wasserstoff-Clusterstruktur auf

Die Freie und Hansestadt will zügig in die Wasserstoffwirtschaft einsteigen und setzt dabei auf Synergien. Das etablierte Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) soll das Thema vorantreiben.
22.02.2021

Für Hamburg ist die Wasserstofftechnologie wichtig für Wachstum und Wertschöpfung.

Die Akteure der Hamburger Wasserstoffwirtschaft sollen mit dem Aufbau eines Hamburger Wasserstoff-Clusters künftig einen gemeinsamen Platz erhalten. Das etablierte Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) wird um das Schwerpunktthema Wasserstoff erweitert, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. Demnach soll in der ersten Säuleder Ausbau der erneuerbaren Energien weitergeführt, in der zweiten Säule Sektorenkopplung, Lastflexibilisierung und Energiespeicher vorangetrieben und in einer neuen dritten Säule der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft unterstützt werden. Der Wasserstoff soll dabei primär aus grünem Strom stammen, bei der Wertschöpfung soll die Metropolregion Hamburg in den Blick genommen werden. Import von grünem Wasserstoff sind als zweite Ebene der Strategie auch vorgesehen.

Der Wasserstoff soll laut der Mitteilung mit Priorität für die Dekarbonisierung von Industrie- und Chemieunternehmen eingesetzt werden, da dort oft keine alternativen Möglichkeiten zur Dekarbonisierung existieren. Daneben soll eine Wasserstoffverwendung in ausgewählten Bereichen der Mobilität angestrebt werden: Schwerlastmobilität auf der Straße, in der Schifffahrt und in der zivilen Luftfahrt. Dieser strategische Ansatz soll nun mit den Mitgliedern des EEHH-Clusters sowie der Wasserstoffwirtschaft weiter vertieft.

Shell-Chef als kooptiertes Mitglied

Die Operationalisierung einer dauerhaften Arbeitsstruktur und der Arbeitsinhalte für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft im Cluster EEHH sollen im ersten Halbjahr 2021 entwickelt werden. Um das neue Thema Wasserstoff im Vorstand des EEHH zu repräsentieren wurde Fabian Ziegler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Shell Holding, als kooptiertes Mitglied berufen, so die Mitteilung weiter. Weiterhin sollen Kooperationsvereinbarungen mit anderen, potentiell Wasserstoff abnehmenden Branchen und Cluster zeitnah geschlossen werden. 

Wie Jan Rispens, Geschäftsführer der Erneuerbare Energien Hamburg betont,bleibe der ambitionierte Ausbau der erneuerbaren Energien in Form von Windenergie an Land und auf See, von Solarenergie, aber auch von Bioenergie und von Geothermie die Grundlage für die künftige Wasserstoffwirtschaft. Viele der Mitgliedsunternehmen würden heute schon wichtige Brücken zwischen den Sektoren bilden, indem sie Wind- oder Solarparks bauen und damit erste Pilotprojekte einer Wasserstoffwirtschaft realisieren. „Die heutige Regulierung des Strommarktes muss stark verbessert werden, um mit ausreichend heimischem Grünstrom die nötigen Skaleneffekte hier in Norddeutschland erreichen zu können“, fordert Rispens.

200 Mitglieder aus der Region Hamburg

Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH) wurde im Jahr 2010 mit rund 50 Mitgliedern gegründet und zählt heute knapp 200 Mitgliedsunternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, der Energieversorgung sowie Zulieferer und Dienstleistungsunternehmen. Seit dem Jahr 2016 verfolgt das Cluster eine erweiterte Strategie, nach der auch ein starker Fokus auf den Wärmesektor und eine umfassende Systemkompetenz gelegt wird. (amo)