Gas

N-Ergie erprobt Blühwiesen für Biogas-Anlagen

Blütenwiesen statt Mais: Durch die energetische Verwertung von insektenfreundlichen Pflanzenmischungen sollen Biogasanlagen noch nachhaltiger werden. N-Ergie beteiligt sich an einem Forschungsprojekt und unterstützt die beteiligten Landwirte.
11.05.2020

Landwirt Jürgen Pfänder aus Ohrenbach bei der Aussaat der Pflanzenmischung

Die N-Ergie Aktiengesellschaft startet ein mehrjähriges Projekt für mehr Biodiversität beim Betrieb von Biogas-Anlagen: Gemeinsam mit der Mittelfränkischen Gesellschaft zur Förderung erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe e.V. (MER) und den Lehranstalten in Triesdorf erprobt sie den Anbau und die energetische Verwertung von insektenfreundlichen Pflanzenmischungen.

Die ersten Landwirte haben Anfang des Monats bereits mit der Aussaat der Blühpflanzen begonnen. N-Ergie will mit dem Projekt gezielt Betreibern von Biogas-Anlagen unter die Arme greifen, die sich wegen des Auslaufens der EEG-Vergütung in einem schwierigen Marktumfeld bewegen, erläutert Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N-Ergie. Konkret werde es darum gehen, Wirtschaftlichkeit mit Ökologie zu verbinden und so die Chance auf einen Fortbestand der Anlagen zu erhöhen.

Wichtiger Beitrag zur Biodiversität

"Langfristig hat Biogas nur eine Chance, wenn die Gesellschaft dessen Nutzen erkennt", erläutert  Norbert Bleisteiner, Leiter des Fachzentrums für Energie und Landtechnik in Triesdorf. Durch den Einsatz von Blühpflanzen und ein gutes Substratmanagement könnten die Anlagen einen positiven Beitrag zur Biodiversität geleistet werden, sagt Bleisteiner.

"Idealerweise wird dadurch der Humusaufbau im Boden gesteigert, womit CO2 aus der Atmosphäre fixiert wird. Dadurch liefert die Biogasbranche mittelfristig Argumente für ihre zusätzlichen Beiträge zum Klimaschutz und zur Steigerung der Artenvielfalt."

Die N-Ergie fördert die neun beteiligten Landwirte, die die Blühpflanzen auf insgesamt 20 Hektar aussäen, über die dreijährige Projektlaufzeit hinweg. Dies ist erforderlich, da der Energieertrag der Blühpflanzen deutlich niedriger ist als bei Mais und Landwirte ohne Unterstützung spürbare Ertragseinbußen hätten.

Die MER und das Triesdorfer Fachzentrum begleiten das Projekt wissenschaftlich und beraten die Landwirte von der Aussaat über die Ernte bis zur energetischen Verwertung. Untersucht werden zwei Aspekte: einerseits, wie sich die Blühpflanzen unter verschiedenen regionalen Bedingungen idealerweise für die Biogas-Anlagen einsetzen lassen, andererseits welchen Effekt sie auf die Population von Insekten, Vögeln und Kleintieren sowie die Boden- und Grundwasserqualität haben. (amo)