Gas

NEP Gas: Marktraumumstellung hat höchste Priorität

Die Fernleitungsnetzbetreiber haben den Konsultationsprozess zum Netzentwicklungsplan 2018-2028 gestartet. Vorgesehen sind Investitionen im Umfang von rund sieben Mrd. Euro.
12.02.2018

Mit der Veröffentlichung des Konsultationsdokumentes haben die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) heute die Diskussion zum Netzentwicklungsplan (NEP) Gas 2018-2028 gestartet. Bis zum 2. März können Marktteilnehmer ihre Stellungnahmen dazu abgeben. Das Dokument zeigt Maßnahmen auf, um auch ihn Zukunft eine sichere Gasversorgung in Deutschland garantieren zu können. Der Plan sieht Investitionen im Umfang von rund sieben Mrd. Euro bis Ende 2028 vor. Besonders im Fokus steht dabei nach wie vor die Marktraumumstellung vor dem Hintergrund sinkender L-Gas-Fördermengen in Deutschland und Europa.

"Zukünftige niederländische L-Gas-Produktion ist derzeit nicht klar vorhersehbar"

"Der Prozess der Ablösung von deutschem und niederländischem L-Gas durch H-Gas genießt höchste Priorität", betonte Ralph Bahke, FNB Gas-Vorstandsvorsitzender. Die Umstellung der Markträume stelle weiterhin eine große Herausforderung für die deutsche Gaswirtschaft dar, auch die weil die zukünftige niederländische L-Gas-Produktion derzeit nicht klar vorhersehbar sei. Durch das aktuelle Umstellungskonzept könnten weitere Umstellungsbereiche vorgezogen werden, dies betreffe insbesondere Industriekunden. Weitere Beschleunigungsmaßnahmen würden geprüft.

Zudem untersuchen die FNB erstmals, welche Leistung aus Gasspeichern zum Ende des Winters notwendig ist. "Die Speichervariante stellt eine fundierte Grundlage dar, um für das Ende eines Winters die Sicherheit der Gasversorgung auch lokal beurteilen zu können. Damit können auch marktbasierte Maßnahmen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit veranlasst werden", begründete FNB Gas-Geschäftsführerin Inga Posch diese Modellierungsvariante.

An neuer Infrastruktur ist erstmals das Eugal-Projekt enthalten

Die FNB schlagen vor, dass Fernleitungsnetz gegenüber seinem heutigen Stand um 1390 Kilometer zu verlängern und neue Verdichterleistung in Höhe von 508 MW zu installieren. Das Konsultationsdokument bestätigt dabei die im NEP Gas 2016-2026 enthaltenen Maßnahmen in Höhe von 3,9 Mrd. Euro. Neu hinzugekommen sind die Investitionen in das Eugal-Projekt, das Gasmengen aus Nord Stream 2 vom Grenzübergangspunkt Lubmin II insbesondere in die Tschechische Republik transportieren wird. Im NEP finden auch erstmals Kapazitäten in Verbindung mit dem geplanten deuschen LNG-Terminal in Brunsbüttel Berücksichtigung.

Eigenes Kapitel adressiert Bedeutung der Gasinfrastruktur für die Energiewende

Ein separates Kapitel des Dokumentes haben die Fernleitungsnetzbetreiber der Bedeutung der bestehenden Gasinfrastruktur für die Energiewende gewidmet. Dieses stellt den Wert der Gasinfrastruktur im Zusammenhang mit der Sektorkopplung dar. Der Entwurf des NEP Gas 2018-2028 findet sich auf der Homepage der FNB Gas unter www.fnb-gas.de (hoe).