Netzgebühren treiben den Gaspreis
Private Gasverbraucher müssen sich zu Beginn des kommenden Jahres auf steigende Preise einstellen. Dies teilten die Verbraucher-Internet-Portale Verivox und Check 24 getrennt voneinander mit.
Allerdings müssen sich die Kunden auf deutliche regionale Abweichungen einstellen, so dass der bundesweite Durchschnitt für die wenigsten zutreffen wird.
Preissteigerung im Westen, Preissenkung im Osten
In den meisten westlichen Bundesländern sowie Mecklenburg-Vorpommern gehen die Preise rauf, während in den meisten östlichen Bundesländern sowie Bayern und dem Saarland Preissenkungen zu erwarten sind.
Derzeit haben mehr als 30 regionale Gasversorger, Tendenz steigend, Erhöhungen von durchschnittlich sieben Prozent angekündigt, meldet Verivox. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 KWh ist somit mit 80 Euro mehr pro Jahr zu rechnen. Die Netzgebühren machen rund ein Viertel des Preises aus. Rund die Hälfte können die Versorger selbst beeinflussen, hängen dabei aber von ihren Beschaffungspreisen ab. Die Entgelte für die Nutzung der Gasnetze sollen um rund ein Prozent im bundesweiten Durchschnitt steigen.
Leipzig profitiert vom Netzausbau
Am deutlichsten ist der Anstieg der Netzgebühren mit 27 Prozent in Bremen und mit acht Prozent in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die stärkste Preissenkung mit 22 Prozent kann das wachsende Leipzig verzeichnen.
Die höchsten Entgelte an die Verteilnetzbetreiber zahlen, so Check 24, weiterhin die Mecklenburger mit durchschnittlich 514 Euro. Dafür ist der hohe Aufwand für die Netzbereitstellung in dem großen, dünn besiedelten Bundesland verantwortlich. Im Umkehrschluss sind die Preise daher in den dichtbesiedelten Stadtstaaten Berlin (285 Euro) und Hamburg (314 Euro) am niedrigsten.
Brandenburger am wechselfreudigsten
Beim Versuch das größtmögliche Sparpotenzial beim Gasanbieter auszuschöpfen, zeigten sich die Brandenburger am wechselfreudigsten. 24 Prozent häufiger als der Bundesdurchschnitt wechselten sie. 35% seltener als der Bundesdurchschnitt änderten hingegen die Hamburger und Sachsen-Anhalter ihren Anbieter, wie das Vergleichsportal Check24 bekannt gab. (hol/dpa)