Gas

Neue Forschungsplattform: Fraunhofer nimmt Strukturwandel in den Blick

Mit zwei neuen Standorten in Cottbus und in Jülich will die neu gegeründete Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG intelligente Lösungen für den Strukturwandel finden.
06.01.2020

Die Fraunhofer Gesellschaft widment sich neuen Technologien rund um die Energieinfrastruktur. Das soll Perspektiven für die Kohlehochburgen in Zeiten der Energiewende bringen.

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG eine neue Forschungsplattform geschaffen. Das IEG soll die Energiewende weiter vorantreiben. In den Blick nehmen will das IEG vor allem die zunehmende Verflechtung der Energiesektoren Strom, Wärme und Verkehr auf Basis sektorengekoppelter Energieinfrastrukturen. Diese sei der Schlüssel zur Senkung der CO2-Emissionen und zur verbesserten Integration erneuerbarer Energien, heißt es in einer Mitteilung.

Schwerpunktmäßig sollen sich die Forscher mit Energieinfrastrukturen und Sektorenkopplung, Wärmebergbau und Speicherung, Bohrlochtechnologien, Georessourcen und der Entwicklung der dafür benötigten Technologiebausteine, Energietechnik sowie CO2-Abscheidung beschäftigen.

Brücke zwischen Ost und West

Das Internationale Geothermiezentrum Bochum (GZB) soll in die Fraunhofer-Gesellschaft integriert werden. Mit Cottbus und Jülich sollen zwei neue Standorte aufgebaut werden. So will die Fraunhofer-Gesellschaft eine Brücke zwischen den vom Strukturwandel besonders betroffenen Regionen im Westen und Osten Deutschlands schlagen. Zudem wird das Fraunhofer IEG an den Außenstellen in Aachen/Weisweiler und Zittau forschen.

Die Erwartungen an die neue Forschungsplattform sind groß. "Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie wird herausragende Energieforschung zu zentralen Zukunftsthemen ermöglichen. Sie wird dazu beitragen, den Forschungsstandort Deutschland auf wichtigen Feldern der Energiewende wie der Entwicklung von digitalen Lösungen zur Sektorkopplung noch schneller voranzubringen", sagt der Parlamentarische Staatsekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Thomas Rachel.

Arbeitsplätze vor Ort schaffen

Besonders erfreulich sei der revierübergreifende Aufbau der Einrichtung. "So sichern und verstärken wir die Energieforschungskompetenzen im Rheinischen Revier und in der Lausitz und schaffen hochwertige Arbeitsplätze vor Ort."

Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, wies beim Startschuss für das IEG darauf hin, dass man sich bewusst für die Ansiedlung in zwei vom Strukturwandel betroffenen Regionen entschieden habe. Man wolle ein deutliches Zeichen setzen. "Es müssen gerade hier neue Wertschöpfungsketten aufgebaut werden mit der Chance, die Weiterentwicklung der betroffenen Region durch Innovationen zukunftsfähig zu gestalten, sagte er.

Anschubfinanzierung durch Bund und Länder

Für den Betriebsaufbau der neuen Forschungsreinrichtung stellt der Bund in der ersten Phase 25 Mio. Euro bereit; Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen – die Länder, in denen das IEG seinen Sitz haben wird – stellen jeweils 2,7 Mio. Euro bereit. Weitere 50 Mio. Euro fließen in Baumaßnahmen und die Erstausstattung der neuen Forschungsplattform.