Gas

Neuer Windgas-Elektrolyseur in Haurup geht in den Regelbetrieb

Die Erneuerbare-Energien-Gesellschaft Energie des Nordens, deren Hauptgesellschafter Greenpeace Energy ist, startet in die Produktion von grünem Wasserstoff. Dieser soll dann auch ins bestehende Gasnetz eingespeist werden.
19.04.2021

Im Norden soll mittels Elektrolyse grüner Wasserstoff produziert werden.

Am Standort Haurup beginnt Energie des Nordens (EdN) mit der Produktion von grünem Wasserstoff aus Windstrom. Insgesamt wolle man rund drei Millionen Kilowattstunden Windgas pro Jahr erzeugen, erläutert Sönke Tangermann, Vorstand der Hamburger Ökoenergiegenossenschaft Greenpeace Energy und einer von zwei Geschäftsführern der EdN, in einer Mitteilung.

 

„Unser Projekt Windgas Haurup in der Gemeinde Handewitt bei Flensburg nutzt Stromüberschüsse aus nahen Windkraftanlagen, die an diesem Netzknotenpunkt bei viel Wind sonst häufig abgeschaltet werden“, führt EdN-Co-Geschäftsführer Reinhard Christiansen aus. Das grüne Gas soll Erdgas ersetzen und so dabei helfen, den CO2-Ausstoß zu senken. Zudem stabilisiere der Elektrolyseur das Stromnetz, indem er durch das Herauf- oder Herunterfahren der Wasserstoffproduktion das Stromangebot mit der Stromnachfrage im Netzgebiet im Gleichgewicht halte. Aus Sicht von Christiansen ein weiterer Vorteil: Der nahe Windpark Ellhöft könne nun weiterlaufen, weil dessen Strom vom Elektrolyseur zu auskömmlichen Preisen abgenommen werde. Ellhöft sei kürzlich nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung gefallen und hätte ohne das Windgas-Projekt wohl abgebaut werden müssen.

Einspeisung ins Gasnetz

Einen Feldtest hat der Elektrolyseur bereits erfolgreich absolviert, heißt es in der Mitteilung weiter. Der regenerativ erzeugte Wasserstoff soll mit einem Anteil von bis zu zwei Volumenprozent ins bestehende Ferngasleitungsnetz eingespeist werden. Die deutsch-dänische Gasleitung „Deudan“ verläuft vom Grenzort Ellund bis nach Quarnstedt nördlich von Hamburg. Für die Netzeinspeisung der Anlage in Haurup haben die Deudan-Anteilseigner Gasunie und Open Grid Europe eigens zwei neue Anschlussleitungen verlegt. Hinzu kommt eine Einspeiseanlage mit aufwändiger Mess- und Regeltechnik sowie Verdichtereinheiten, die den Wasserstoff auf das Druckniveau der Transportleitung anheben. (amo)