Gas

Nord-Grüne sehen LNG-Terminal in Brunsbüttel distanziert

Den von der Landesregierung in Schleswig-Holstein vorangetriebenen Plänen für ein Flüssigerdgas-Terminal in Brunsbüttel stehen die Grünen reserviert gegenüber.
27.05.2019

Die Bundesregierung will den Aufbau einer LNG-Infrastruktur in Deutschland vorantreiben.

"Für uns ist klar, dass die Zukunft der Energie- und Wärmeversorgung sowie Mobilität nur in erneuerbaren Energieträgern liegen kann", sagte Landtagsfraktionschefin Eka von Kalben der Deutschen Presse-Agentur. "Eine Gasinfrastruktur, und dazu gehört LNG, ist für uns nur zukunftsfähig, wenn angestrebt wird, dass sie absehbar auch aus erneuerbaren Energien gespeist wird."

Diese Energien müssten zügig ausgebaut werden. "Fossiles LNG kann auf dem Weg zu 100 Prozent erneuerbarer Energien allenfalls für eine begrenzte Zeit genutzt werden", sagte von Kalben. "Und das auch nur dann, wenn dem Methanschlupf entlang der Kette und beim Verbrauch von Erdgas konsequent mit besseren Technologien begegnet wird." Die Deutsche Umwelthilfe stellt an diesem Dienstag in Berlin ein Rechtsgutachten vor, wonach ein Terminal in Brunsbüttel nicht genehmigungsfähig sei.

Einspeisevorrang für Gase aus Erneuerbaren verankern

In den Netzverordnungen des Bundes müsse kurzfristig ein umfassender Einspeisevorrang für Gase aus erneuerbaren Energien verankert werden, forderte von Kalben. Auch müsse die "Zukunftsfestigkeit von Ausgaben" genau betrachtet werden. "Wir sehen die Förderung der Investitionen aus Landesmitteln auch wegen der Auswirkungen der Herkünfte des LNG auf den Klimaschutz daher mit deutlichem Unbehagen."

Hintergrund sind Befürchtungen, für die Erzeugung von Flüssigerdgas könnte auch aus Fracking gewonnenes Gas aus den USA eingesetzt werden. "In Schleswig-Holstein lehnen alle Parteien Fracking ab", sagte von Kalben. "Das gilt auch für gefracktes oder dreckig gewonnenes Gas aus Russland und den USA." Gasinfrastruktur und Energiesicherheit seien nationale und europäische Herausforderungen, sagte von Kalben. "Mehr als die bisher von der Landesregierung in Aussicht gestellten Mittel wollen wir daher nicht einsetzen." (dpa/hil)