Gas

Nord Stream 2 schlägt Dänemark alternative Route vor

Nord Stream 2 verlegt vor der deutschen Küste bereits erste Rohre. Dabei ist das Genemigungsverfahren mit Dänemark noch in vollem Gange.
10.08.2018

Für große Pipeline-Projekte werden Tausende von Rohren benötigt. Der Standard-Durchmesser liegt bei 1 oder 1,20 Meter.

Der Pipelinebauer Nord Stream 2 hat Dänemark eine alternative Route für die umstrittene Ostseepipeline vorgeschlagen. Die Gasleitung könne auch nordwestlich der Insel Bornholm verlegt werden, teilte das Unternehmen am Freitag in Zug in der Schweiz mit. Damit würde die Pipeline nur durch die dänische Wirtschaftszone laufen, nicht aber durch die Hoheitsgewässer.

Die dänische Energiebehörde erklärte, sie habe den Antrag für die neue Strecke bekommen und werde ihn nun prüfen. Dänemark hat die Trasse als einziges der nordischen Länder noch nicht genehmigt. Das Parlament schuf sogar eine neue Rechtsgrundlage, nach der auch außen-, verteidigungs- und sicherheitspolitische Gründe herangezogen werden können, um das Verlegen von Stromkabel und Rohren auf dänischem Territorium zu verbieten. Zuvor konnten die Behörden nur Umwelt- und Sicherheitsfragen berücksichtigen.

Erste Rohre werden verlegt

Nord Stream 2, eine Tochter des russischen Gazprom-Konzerns, will zusätzlich zur bereits existierenden Leitung Nord Stream eine zweite Pipeline durch die Ostsee von Russland nach Deutschland bauen. Durch die 1200 Kilometer lange und 9,5 Milliarden Euro teure Leitung soll ab 2020 russisches Gas nach Europa fließen. Die USA, Polen und die baltischen Staaten kritisieren das Projekt, weil sie eine zu große Abhängigkeit der EU von russischem Gas befürchten.

An der deutschen Ostseeküste werden die ersten Rohre schon verlegt. Parallel zum neuen Antrag hält Nord Stream 2 an dem bisherigen Streckenvorschlag fest. Der Antrag von April 2017 für die bevorzugte Trasse werde nicht zurückgezogen, hieß es in der Mitteilung. (dpa/al)