Gas

Novatek und Uniper planen erste deutsch-russische Lieferkette für Ammoniak

Beide Unternehmen wollen sicherstellen, dass der CO2-Fußabdruck des gelieferten Ammoniaks weit unter dem Schwellenwert der EU-Taxonomie bleibt.
22.12.2021

Uniper hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 in seinem europäischen Erzeugungsgeschäft klimaneutral zu sein.

Novatek und Uniper haben ein Eckpunktepapier zur langfristigen Lieferung großer Mengen von CO2-armem Ammoniak unterzeichnet. Die Volumina sollen zukünftig an Unipers Kunden in Deutschland und Nordwesteuropa geliefert werden, wie Uniper mitteilt. Dazu entwickelt Novatek derzeit auf der Jamal-Halbinsel im Nordwesten Sibiriens eine Anlage zur Herstellung des CO2-armen Ammoniaks, welche die großen Vorkommen an Erdgas nutzen wird. Das bei der Umwandlung von Erdgas in Wasserstoff zu Ammoniak entstehende Kohlendioxid wird während der Herstellung durch eine hocheffiziente unterirdische Speicherinfrastruktur aufgefangen und gespeichert.

Parallel steigt Uniper in die Planung eines Ammoniak-Import-Terminals in Wilhelmshaven ein, das mit einem Speicher und einem mit Ökostrom betriebenen Cracker ausgestattet werden soll. Das importierte CO2-arme Ammoniak kann so in gasförmigen Wasserstoff umgewandelt und in das künftige deutsche Pipelinesystem für Wasserstoff eingespeist werden. Alternativ kann Ammoniak auch als Rohstoff oder Kraftstoff direkt an die Abnehmer geliefert werden.

Kleiner CO2-Fußabdruck

Durch modernste Technologie, vorteilhafte geologische Rahmenbedingungen und eine hoch optimierte Produktion und Logistik wollen Novatek und Uniper sicherstellen, dass der CO2-Fußabdruck des gelieferten Ammoniaks weit unter dem Schwellenwert der EU-Taxonomie bleibt, versichert Uniper in der Pressemitteilung.

Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach ist überzeugt, dass dieses Projekt einen wesentlichen Anteil des Bedarfs an CO2-armem Wasserstoff in Deutschland decken kann. Deutschland sei, wie andere hoch industrialisierte Länder auch, auf Wasserstoffimporte angewiesen sein. Deshalb baue Uniper aktiv globale Partnerschaften und Kooperationen auf und plane die Etablierung von Wilhelmshaven als Drehscheibe für Wasserstoff. (amo)