Gas

"Power2Metal": Wasserstoff statt Erdgas in der Metallverarbeitung

Gelsenwasser will die Metallverarbeitungsindustrie sauberer machen. Deshalb startet der Energieversorger mit seinen Projektpartnern ein Forschungs- und Pilotprojekt, dass Erdgas durch Wasserstoff ersetzen will.
28.01.2019

Auftaktveranstaltung "Power2Metal" (v.l.): Staatssekretär Oliver Wittke, Bernd Kriegesmann (Präsident der Westfälischen Hochschule), Lars Baumgürtel (Geschäftsführer ZINQ Technologie GmbH), Henning R. Deters (Vorstandsvorsitzender Gelsenwasser AG), Michael Brodmann (Direktor des Westfälischen Energieinstitutes), Bernhard Albers (Leiter Energie- und Messtechnik Gelsenwasser AG) und Jens te Kaat (Geschäftsführer Küppers Solutions GmbH)

In Gelsenkirchen wollen Gelsenwasser und das Westfälische Energieinstitut der Westfälischen Hochschule die Energieversorgung in der Metallindustrie modernisieren. Im Projekt "Power2Metal" sollen die Chancen für komplementäre Energiesysteme auf Wasserstoff-Basis für die energieintensive, mittelständisch geprägte Metallveredelung in Deutschland ausgelotet und pilothaft erschlossen werden.

Um CO2 in größerem Umfang einzusparen, soll das Erdgas, welches bislang vorrangig Anwendung findet, schrittweise und weitgehend durch Wasserstoff ersetzt werden. Vorerst muss jedoch die Anpassung von Prozessen der metallverarbeitenden Industrie an den neuen Brennstoff in einer Studie erforscht werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass sie mit veränderten Gaszusammensetzungen weiterhin stabil und störungsfrei ablaufen können. In diesem Schritt soll auch die Höhe des energie- und volkswirtschaftlichen und des CO2-Einsparpotenzials untersucht werden. Auf diese Studie folgt die Umsetzung in einem Pilotprojekt: Dann soll in Gelsenkirchen eine alternative Versorgung, Speicherung und CO2-arme Verbrennung am Beispiel der Feuerverzinkung demonstriert werden.

Projektpartner wollen Förderung beantragen

Staatssekretär Oliver Wittke aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) informierte sich bereits über den innovativen Ansatz: "Um eine größere Unabhängigkeit vom fossilen Energieträger Erdgas zu erreichen und um CO2-Emissionen zu vermeiden, benötigen wir in der Industrie eine intensive und technologieoffene Forschung und Entwicklung", erklärt er. Es bestünde großes Potenzial, Arbeitsplätze am Standort zu sichern und vor allem für den Mittelstand relevante Verfahren der energieintensiven Metallveredelung zu modernisieren, führt er weiter aus. Die Projektpartner wollen im folgenden Verlauf einen Förderantrag beim BMWi stellen.

Neben der Hochschule und dem Energieversorger gibt es noch zwei weitere Projektparner: die Zinq Technologie GmbH, mit dem Schwerpunkt der Oberflächenveredlung von Stahl, und die Firma Kueppers Solutions, die als Spezialist für schadstoffoptimierte Verbrennungstechnik in Industrie und Gewerbe gilt. (hol)