Gas

Projekt zum grenzübergreifenden Transport von Wasserstoff gestartet

Der Verteilnetzbetreiber Creos und der Fernleitungsnetzbetreiber GRT Gaz wollen einen wettbewerbsorientierten Wasserstoffmarkt schaffen. Bestehende Gasleitungen sollen grenzübergreifend für den Transport von Wasserstoff genutzt werden.
27.05.2020

Creos und GRT Gas treiben ein grenzüberschreitendes Wasserstoffprojekt voran.

Der Verteilnetzbetreiber Creos und der Fernleitungsnetzbetreiber GRT Gaz haben sich zusammengetan, umim Saarland, Grand Est und Luxemburg die Verwendung von Wasserstoff als Energieträger und Kraftstoff voranzutreiben. Ziel ist, eine 70 Kilometer lange Infrastruktur zu schaffen, die es Wasserstoffproduzenten und -verbrauchern in der "Grande Région" ermöglicht, Geschäftsmodelle in Industrie, im Wärmemarkt und im Verkehrssektor zu entwickeln.

In einem ersten Schritt werden die beteiligten Partner prüfen, inwieweit sich zwei bestehende Gasleitungen im Raum Völklingen (Deutschland), Carling (Frankreich), Bouzonville (Frankreich) und Perl (Deutschland) für den Transport von Wasserstoff eignen. Längerfristig soll so ein interregionaler Markt für Wasserstoff entwickelt werden.

Technische Machbarkeit prüfen

Kernstück von mosaHYc wird eine technische Machbarkeitsstudie sein. Durch eine umfassende Marktanalyse werden die Kooperationspartner die technischen Anforderungen sowie den politischen und regulatorischen Rahmen klären. Auf dieser Grundlage wollen GRT Gaz und Creos Deutschland im Jahr 2022 die Investitionsentscheidung für die Verwirklichung des Pipelinesystems treffen.

Hersteller und Produzenten sollen zum Wasserstoffsystem freien Zugang haben. In der Pipeline könnten rund 20.000 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde transportiert werden. Dies entspricht einer Betankung von 400 Brennstoffzellenautos pro Stunde.

Wasserstoff im Wettbewerb

MosaHYc sei weiteres Pilotprojekt, um einen wettbewerbsorientierten Wasserstoffmarkt zu ermöglichen, erläutert Jens Apelt, Geschäftsführer der Creos Deutschland.

Thierry Trouvé, CEO von GRT Gaz kündigte an, den Dialog mit möglichen Produzenten von kohlenstoffarmem Wasserstoff, mit Netznutzern und Behörden in Deutschland, Frankreich und auch Luxemburg verstärken zu wollen. "Wir sind davon überzeugt, dass die Entwicklung einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur wichtig ist. Hierzu leistet mosaHYc einen wichtigen Beitrag, da es die Schlüsselrolle der Gasinfrastruktur und einen Beitrag zu den Energie- und Klimazielen der Europäischen Union und zu ihrer Industriepolitik aufzeigt", sagte er. (amo)