Gas

Putin und Erdogan weihen Erdgas-Pipeline Turkish Stream ein

Die neue Erdgas-Pipeline soll jährlich 15,75 Mrd. Kubikmeter Gas transportieren. Profitieren wird laut dem russischen Staatspräsidenten aber nicht nur die Türkei.
08.01.2020

Kremlchef Putin zu Gast beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Kremlchef Wladimir Putin haben in Istanbul die russisch-türkische Erdgas-Pipeline Turkish Stream eingeweiht. Die rund 930 Kilometer lange Leitung durch das Schwarze Meer soll die Türkei jährlich mit bis zu 15,75 Mrd. Kubikmetern Gas aus Russland versorgen. Die Türkei ist einer der größten Abnehmer für russisches Erdgas. Ein zweiter Teil der Pipeline soll die gleiche Menge Gas in den Süden und Südosten Europas bringen.

Die Pipeline werde dabei helfen, die Energiesicherheit in ganz Europa zu verbessern, sagte Putin am Mittwoch bei dem Festakt in Istanbul. "Ich bin zuversichtlich, dass Russland und die Türkei in Zukunft viele weitere gemeinsame Projekte (...) umsetzen werden." Erdogan sprach von einer "Win-Win-Zusammenarbeit unserer Länder", von der beide Seiten profitieren. Auch er kündigte weitere "Projekte und neue Erfolge" an. "Unser Ziel ist, unser Land zu einem globalen Energiezentrum zu machen", sagte er.

Erdogan: "Streitigkeiten blockieren nicht die gegenseitigen Interessen"

Erdogan fügte hinzu: "Wir haben nicht zugelassen, dass die Meinungsverschiedenheiten der letzten Zeit unsere gegenseitigen Interessen blockieren." Er spielte damit auf die Krisen in Syrien und Libyen an, wo Russland und die Türkei gegnerische Parteien unterstützen.

Zum Festakt waren unter anderem der serbische Präsident Aleksandar Vucic und Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow angereist. Der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge waren 7200 Polizisten im Einsatz, unter anderem 300 Spezialkräfte und 30 Experten für die Entschärfung von Bomben. (dpa/pm)