Rechtsgutachten soll LNG-Terminal Wilhelmshaven stoppen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) lehnt den Bau sämtlicher an der deutschen Küste geplanten LNG-Terminals ab und versucht die Pläne großer Gasunternehmen mit allen Mitteln zu verhindern. Nachdem die Organisation bereits im Frühjahr dieses Jahres ein Rechtsgutachten gegen die geplante LNG-Anlandestation in Brunsbüttel in Auftrag gegeben hatte, geht sie nun gegen ein ähnliches Vorhaben in der Jade bei Wilhelmshaven vor.
Die Argumentation in beiden Fällen ist ähnlich – Rechtsanwältin Cornelia Ziehm beruft sich damals wie heute auf das zu beachtende „Störfallrecht“. Konkret bedeutet das: Das Terminal soll in unmittelbarer Nähe zu Gebieten mit höchsten naturschutzfachlichem Schutzstatus realisiert werden. Ein größerer Austritt von LNG über Wasser führe über Wasser zur Verdampfung, wobei sich eine entzündliche Wolke bildet. Ein Störfallbetrieb, für den zudem umfangreiche Baggerarbeiten in der sensiblen Jade erfolgen müssten, dürfte deshalb laut Gutachten nicht genehmigt werden. Gemäß geltendem Landesraumordnungsprogramm sei für das Gebiet auch keinerlei Nutzung ausgewiesen, heißt es in dem Gutachten, das am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.
2022 soll Betriebsbeginn sein
Ebenfalls kritisch beäugt die DUH den Standort in der Jade, da er sich in einem Bereich befindet, in dem die Folgen des Klimawandels durch den Meeresspiegelanstieg und die Zunahme extremer Strumfluten besonders drastisch spürbar sein werden. Projektierer des Projekts in Wilhelmshaven ist Uniper, der das Terminal im Laufe des Jahres 2022 in Betrieb nehmen will.
Bereits vergangenes Jahr begann der Konzern mit der Vermarktung von Kapazitäten und der Detailplanung. Eine der weltweit größten Reedereien, Mitsui O.S.K. Lines (MOL), beabsichtigt laut Projekt-Homepage, das Terminal zu erwerben, zu betreiben und zu finanzieren. (ls)