Gas

Saarland: Nächster Schritt in Richtung Wasserstoffmodellregion

Das Saarland will eine grenzübergreifende Wasserstofferzeugung- und infrastruktur mit Frankreich aufbauen. Gleich vier Projekte haben hierfür nun einen Förderantrag beim BMWi gestellt.
08.03.2021

Das Saarland will sich als Modellregion für die Wasserstoffproduktion und Verteilung etablieren, die ersten Unternehmen machen hierzu nun einen Vorstoß.

Fünf Unternehmen, vorwiegend aus dem Saarland, preschen beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft voran und haben nun eine PPCEI- Förderung (Important Project of Common European Interest) beim Bundeswirtschaftsministerium beantragt.

Den Firmen, darunter die Steag, Siemens Energy und die Saarbahn wollen mit ihren Vorhaben die Erzeugung, Verwendung und den Transport von „grünem“ Wasserstoff voranbringen. Geplant ist auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit Frankreich.

Die Projekte im Detail

So will das gemeinsame Projekt der Verteilnetzbetreiber Creos und der GRTgaz „mosaHYc“ eine bestehende Gasinfrastruktur nutzen, um ein grenzüberschreitendes Hochdrucknetz für den Transport von Wasserstoff aufzubauen. Ziel ist es, eine 100 Kilometer lange Infrastruktur zu schaffen, die es Wasserstoffproduzenten und -verbrauchern im Grenzgebiet von Frankreich und Deutschland ermöglicht, Geschäftsmodelle in der Industrie, im Wärmemarkt und im Verkehrssektor zu entwickeln.

Im Rahmen von „HydroHub Fenne“ soll wiederum im saarländischen Völklingen eine erste signifikante PEM-Elektrolyseanlage entstehen. Der HydroHub Fenne soll auf dem Gelände eines bestehenden Kraftwerksstandorts von Steag errichtet werden und dabei ohne weitreichende Änderungen und Umweltbelastungen die vorhandenen Strukturen im Sinne eines Brownfield-Ansatzes weiter nutzen.

Während es bei „H2SYNgas“ von der Stahl-Holding-Saar um die industrielle Nutzung von umweltfreundlichem Wasserstoff geht und um den strategischen Aufbau einer regionalen, grenzüberschreitenden Wertschöpfungskette, plant die Saarbahn unter dem Namen „TraficHdeux“ eine Infrastruktur zum Betrieb eines grenzüberschreitenden ÖPNVs mit Brennstoffzellenzügen und -bussen aufzubauen. (lm)