Umfrage: Mehrheit hält Bau von Nord Stream 2 für richtig
Knapp drei Viertel der Deutschen halten einer Umfrage zufolge den Bau der Ostseepipeline Nord Stream 2 für richtig. Das sagten 73 Prozent der Befragten in einer am Montag veröffentlichten Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL. 67 Prozent halten demnach Behauptungen von US-Präsident Donald Trump für falsch, wonach Erdgas-Importe aus Russland die Sicherheit Europas gefährden und Deutschland von Russland abhängig machten.
Die USA und einige osteuropäische Staaten wollen den Bau der Ostseepipeline stoppen. Sie ist schon zu fast ein Drittel verlegt. Die USA argumentieren, dass von Russland eine Bedrohung für Europa ausgehe und sich Deutschland so kontrollieren lassen würde. Einige osteuropäische Staaten fürchten um die Transitgebühren für russisches Gas, das für sie eine wichtige Einnahmequelle ist. Und die USA möchten ihr eigenes groß gefördertes Flüssiggas nach Europa verkaufen. Die Bundesregierung unterstützt das Pipelineprojekt.
"Ungehöriges" Verhalten der USA
Beim Versuch den Pipelinebau zu verhindern, hatte der Berliner US-Botschafter David Grenell auch beteiligten deutschen Firmen mit Strafen und Sanktionen gedroht. Laut der Studie empfinden 91 Prozent der Deutschen dieses Verhalten als "eher ungewöhnlich und ungehörig". 77 Prozent stimmten der Aussage zu, dass Trump und Grenell Deutschland erpressen wollen.
Die Pipeline Nord Stream hat im vergangenen Jahr 58,8 Mrd. Kubikmeter (cbm) Erdgas transportiert. Dies stelle einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr und zugleich die höchste Auslastung seit Beginn des Betriebs der Pipelines dar. Von der Inbetriebnahme im November 2011 (Strang 1) und Oktober 2012 (Strang 2) bis Ende 2018 habe die Nord Stream AG 264,1 Mrd. cbm Erdgas nach Deutschland geliefert. (dpa/al)