Gas

Umfrage: Österreichs Gaskunden wollen grünes Gas

Die Befragten wären sogar bereit, dafür mehr zu bezahlen. Die Gasbranche sieht sich bei der Dekarbonisierung jedoch von der Politik ausgebremst.
09.04.2021

Grüner Wasserstoff und Co.: In Österreich ist das Interesse an klimafreundlichen Gasen offenbar groß.

Österreichs Gaskunden wollen grünes Gas. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Marketmind. Befragt wurden Privathaushalte, die mit Gas heizen und auch solche, die andere Heizenergieformen nutzen. Das Ergebnis: 71 Prozent aller befragten Verbraucher beurteilen grünes Gas als „sehr positiv“ oder „positiv“. Damit rangiert die mit grünem Gas betriebene Gasheizung in der Beliebtheit bei den Österreichern knapp hinter der Fernwärme (74 Prozent).

Bei den Gaskunden liegt Grünes Gas demnach mit 83 Prozent sogar auf Platz eins der Beliebtheitsskala gängiger Heizformen. „Das zeigt deutlich, dass die Nachfrage nach grünem Gas groß ist und sich insbesondere die Gaskunden die Umstellung auf klimaneutrales, erneuerbares Gas wünschen“, lässt sich Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme und stellvertretender Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, in einer Pressemitteilung zur Umfrage zitieren.

Hohe Zahlungsbereitschaft bei den Kunden

Interessant: 59 Prozent der Gaskunden würden für grünes Gas sogar tiefer in die Tasche greifen.Ein Fünftel der Gaskunden ist nach eigener Aussage bereit, zwischen zehn und 20 Prozent mehr für Grünes Gas zu bezahlen. Weitere 39 Prozent sind bereit, bis zu zehn Prozent mehr für Grünes Gas zu berappen.

Jeder vierte österreichische Haushalt heizt mit Gas. Die Branche ist jedoch mit den Rahmenbedingungen unzufrieden und sieht sogar die Zukunft von grünem Gas auf dem Spiel. Ausgerechnet das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG), das kürzlich den Ministerrat passierte und nun ins Parlament geht, bremse die Dekarbonisierungspläne der Gaswirtschaft. „Das EAG ist eine Ökostromnovelle. Die Themen grünes Gas und Wärme fehlen. Zum Gelingen der Energiewende werden wir aber nicht nur grünen Strom, sondern vor allem reichlich grünes Gas und grüne Wärme benötigen“, erläutert Weinelt. (amo)