Open Grid Europe (OGE), einer der führenden Gastransporteure Europas, hat am Montag (5. November) den Abschluss der Erweiterungsarbeiten an der Verdichterstation Werne bekannt gegeben. In den vergangenen Jahren sind rund 170 Mio. Euro in den Ausbau der Verdichterstation geflossen.

Das Projekt „Werne“ ist Teil des Netzentwicklungsplans (NEP Gas) 2012 der Bundesnetzagentur. Bestandteil ist zum einen der Zubau von drei Verdichtern mit einer Gesamtleistung von 51 MW. Zum anderen ermöglicht die Anlagenerweiterung künftig eine Reversierung (Umkehr) der Gasströme. Damit werden der Nord-Süd- wie auch der Süd-Nord-Transport gestärkt und die Transportkapazitäten um 500.000 m³/h auf 6,5 Mio. m³/h signifikant erhöht. Somit ist der Ausbau der Anlage eine wesentliche Voraussetzung für die anstehende Umstellung von L- auf H-Gas in Deutschland.

Arbeiten im (Gas-) Fluss

Laut Thomas Hüwener, dem Technischen Geschäftsführer des Unternehmens, sei die Erweiterung der Anlage eine immense Herausforderung gewesen: Zahlreiche Arbeiten seien im laufenden Stationsbetrieb durchgeführt worden.

Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung bei OGE, ist überzeugt, dass Erdgas einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leiste: "Künftig werden es grüne Gase wie Wasserstoff und synthetisches Methan sein, die – klimaneutral hergestellt – eine deutliche CO₂-Reduktion erzielen werden.“ Deshalb investiere man in die Anlagen.

Drehscheibe im Erdgasnetz

Die Verdichterstation in Werne ist eine zentrale Drehscheibe im deutschen Erdgasnetz. 13 Pipelines aus unterschiedlichen Richtungen treffen hier aufeinander. Sie transportieren L-Gas aus den Niederlanden und H-Gas aus der Nordsee ins Ruhrgebiet und weiter Richtung Süden. Mit circa 25 Mrd. m³ jährlich fließt rund ein Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs durch die Verdichterstation Werne. (hol)