Gas

Wasserstoff: EWE und Salzgitter kooperieren

EWE will grünen Wasserstoff erzeugen, den die Salzgitter AG für die nahezu CO2-freie Stahlherstellung nutzen wird.
04.05.2023

Unterzeichneten auf dem Handelsblatt-Wasserstoffgipfel die Absichtserklärung, in Sachen Wasserstoff zu kooperieren: (v. l.) Gunnar Groebler (Salzgitter AG) und Stefan Dohler (EWE)

Der Oldenburger Energiedienstleister EWE und der Stahl- und Technologiekonzern Salzgitter beabsichtigen, beim Thema Wasserstoff zu kooperieren. Das gaben die Vorstandsvorsitzenden Stefan Dohler (EWE) und Gunnar Groebler (Salzgitter) am Donnerstag in Salzgitter bekannt – am Rande des Handelsblatt-Wasserstoffgipfels unterzeichneten sie die entsprechende Absichtserklärung.

EWE und Salzgitter haben sich im Zuge der geplanten Kooperation darauf verständigt, dass EWE grünen Wasserstoff erzeugt und liefert, den Salzgitter für die nahezu CO2-freie Stahlherstellung einsetzen wird.

EWE: Gut ausgebaute Infrastruktur vorhanden

„Grüner Wasserstoff eignet sich mit Blick auf den Klimaschutz insbesondere für industrielle Anwendungen wie die Stahlerzeugung, die – konventionell betrieben – jährlich beträchtliche CO2-Mengen freisetzt. Wir fokussieren uns unter anderem auf großtechnische grüne Wasserstofferzeugung. Mit unserer gut ausgebauten Infrastruktur – insbesondere im Bereich der Kavernenspeicherung und dem leitungsgebundenen Transport von Wasserstoff – bieten wir die Grundlage dafür, einen Großverbraucher wie die Salzgitter AG im großen Maßstab sicher mit grünem Wasserstoff zu versorgen“, erläutert der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler in einer Pressemitteilung.

Für Gunnar Groebler ist die angestrebte Kooperation „ein weiterer konsequenter Schritt, hin zur wasserstoffbasierten Stahlherstellung und damit zu einer fast CO2-neutralen Produktion“. „Ein Erfolgsfaktor dieser Transformation ist die enge Zusammenarbeit mit Partnern wie EWE. Die geplante Kooperation ist auf eine langjährige, zuverlässige und vertrauensvolle Zusammenarbeit ausgerichtet“, so Groebler.

95 Prozent der Emissionen sollen eingespart werden

Die Salzgitter AG werde ihre Rohstahlproduktion bis zum Jahr 2033 in drei Stufen auf eine CO2-arme Stahlproduktion umstellen. Dadurch werden Groebler zufolge zukünftig 95 Prozent der bislang jährlichen Emissionen von acht Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Stefan Dohler nennt als Ausgangspunkt der großtechnischen Wasserstofferzeugung von EWE das IPCEI-Projekt Clean Hydrogen Coastline. „Dabei wollen wir in mehreren Teilprojekten an systemdienlichen Standorten nahe der deutschen Nordseeküste bis zu 400 Megawatt Elektrolysekapazität aufbauen. Je nach Absatzmarkt können wir so jährlich bis zu 40.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren und über die Kavernenspeicherung zuverlässig strukturieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Erzeugungs-kapazitäten in den nächsten zehn Jahren bedarfsgerecht bis in den Gigawatt-Maßstab auszubauen.“ Durch die Positionierung der geplanten Produktionsanlagen an wichtigen Offshore-Anbindungspunkten bestehe zudem langfristig die Möglichkeit, auch den Import von grünem Wasserstoff zu integrieren. Dafür sei jedoch eine zügige Förderfreigabe auf europäischer Ebene notwendig. (amo)