Gas

Wasserstoff-Konsortium bewirbt sich um EU-Fördergelder

Das Projekt GET H2 Nukleus verfolgt ambitionierte Ziele mit Blick auf den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Die beteiligten Unternehmen zapfen nun Fördertöpfe der EU an, um in die Umsetzung zu kommen.
23.11.2020

In Laufe des kommenden Jahres soll über die Förderung für das H2-Projekt entschieden werden.

Das Wasserstoff-Konsortium um RWE Generation, BP, Evonik, Nowega und OGE hat für das Projekt GET H2 Nukleus einen Antrag auf Förderung aus dem EU Innovation Fund eingereicht.

Konkret geht es um die Übernahme eines Teils der Investitions- und Betriebskosten von RWE und BP für die Erzeugung und Abnahme des grünen Wasserstoffs. Die beantragte Fördersumme beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag verteilt über zehn Jahre.

Elektrolyse in großem Stil geplant

GET H2 Nukleus will laut einer Mitteilung des Konsortiums den nationalen Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette in Deutschland in Gang setzen. Dafür plant RWE Generation, auf dem Gelände ihres Gaskraftwerks in Lingen in einem ersten Schritt eine 100-Megawatt-Elektrolyseanlage zu errichten. Die dann größte existierende Anlage dieser Art in Deutschland soll voraussichtlich ab 2024 pro Stunde zwei Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen.

Dieser soll in künftig auf Wasserstofftransport umgestellte bestehende Leitungen des Erdgas-Fernleitungsnetzes zur BP Raffinerie in Gelsenkirchen, zum Chemiepark Marl der Evonik sowie gegebenenfalls zu weiteren Abnehmern gelangen.

Der EU Innovation Fund (EU IF) ist eines der weltweit größten Finanzierungsprogramme für die Demonstration kohlenstoffarmer Technologien und Prozesse. Nach Antragsprüfung entscheidet der EU IF voraussichtlich bis zum Frühjahr 2021, ob GET H2 Nukleus für die zweite Bewerbungsphase zugelassen wird. (amo)