Studie zeigt, wie Wasserstoff Kreis Unna helfen könnte
Inwiefern ist es sinnvoll, dass der Landkreis Unna (Nordrhein-Westfalen) künftig selbst Wasserstoff erzeugt und Energieträger für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV), Entsorgungsfahrzeuge sowie die regionale Industrie einsetzt? Dies wollten die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna (GWA Unna) und die Beratungsgesellschaft PwC in einer Machbarkeitsstudie herausfinden.
Erste Ergebnisse muten vielversprechend an. Demnach ergäben sich zuerst für die GWA Unna einige Vorteile, heißt es. Die Betriebskosten würden mit eigener Wasserstoffproduktion am Standort Fröndenberg mittelfristig sinken. Der bislang dieselbetriebene ÖPNV sowie Entsorgungsfahrzeuge könnten mittels Wasserstoff praktisch emissionsfrei werden.
Entlastungsoptionen beim Strombezug
Zudem könne durch Entlastungsoptionen beim Strombezug sowie durch die parallele Vermarktung der entstehenden Nebenprodukte wie Sauerstoff und Wärme die derzeit noch teure Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse bereits heute konkurrenzfähig mit Diesel sein.
Die Studienautoren schlagen vor, dass zur Finanzierung des Vorhabens überschüssiger Wasserstoff an regionale Industriekunden verkauft werden könne. Zum anderen ließe sich ungenutzter Solarstrom ins Stromnetz einspeisen.
PV-Anlage mit 15,5 MW als Ausgangspunkt
Um den gesamten Flottenbedarf für Unna zu decken, müssten der Studie zufolge jährlich bis zu 500 Tonnen Wasserstoff produziert werden. In einem ersten Schritt ermittelten die Autoren den Energiebedarf des Elektrolyseurs unter Berücksichtigung einer vollständig erneuerbaren Energieversorgung.
Als Ausgangspunkt wurde eine neu zu errichtende Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 15,5 Megawatt (MW) angenommen. Auftretende Versorgungslücken, etwa durch sonnenarme Phasen im Winter, könnten durch Windkraftenergie oder den Zukauf von grünem Netzstrom geschlossen werden, heißt es.
Wasserstoff, Energieträger der Zukunft?
"Wasserstoff kann unser Energieträger der Zukunft sein", erklärt Benedikt Stapper bei der GWA Unna. "Damit wäre der Kreis Unna in der Lage, den öffentlichen Nahverkehr, die Entsorgungslogistik und lokale Industrien langfristig emissionsfrei und gleichzeitig kostendeckend zu betreiben." (ab)